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Ausstellungen: Essen · von Claudia Posca · S. 289 - 290
Ausstellungen: Essen ,

Essen
Keith Haring

Museum Folkwang 21.08.–29.11.2020
von Claudia Posca

Läuft. Läuft gut. Nach magerer Ausstellungssaison in Zeiten von Covid Corona 2020 trumpft diese Schau auf: mit knackigen Icons und kämpferischen Inhalten wider Rassismus und Diskriminierung aus dem US-Amerika der 1970er / 80er Jahre. Made by Keith Haring (1958–1990) und dessen unverwechselbarer Tilgung von Hierarchien. Auf der Leinwand. Im Leben. Heraus aus schwuler und bisexueller Subkultur. Loving Lines all over. Für Gleichberechtigung, gegen Machtmissbrauch. Couragiert. Engagiert. Ikonisch. Was dem Multi-Media-Multi-Tasking-Künstler bedeutete: Licht ins Dunkel, Dance ’n Draw, tanzen auf dem Vulkan. Und wenn’s sein muss, geht Mensch dafür auch Rendezvous’ mit Außerirdischen ein. Das Ziel: Queer und Color, Transmedialität und Crossstructure an die Macht. Der im Alter von nur 31 Jahren an Aids verstorbene Keith Haring war überzeugt: „The public has a right to art.“ Und davon gibt die Ausstellung aufs Auge, was en détail die berühmten Strichmännchen, das diabolische „Teufelsspermium“, was Coming-Outday-Plakat, Anti-Rassismus-Aktion, Aids-Aufklärungskampagne neben „Ignorance = Fear“-Lithografie heißen und on top den Nachbau einer Hip-Hop-Musik-beschallten Schwarzlicht-Installation einschließt. Mapping the life in dystopischer Welt. Der visuelle Beat pumpt mächtig.

Zu sehen ist die schnittige Rückblende zum von Pop Art, indigener Kunst, Kalligrafie, Graffiti und afro-amerikanischem Ghetto-Rap inspirierten Künstler im Museum Folkwang in Essen. Vorgestellt wird das intensive Tableaux zu Liebe, Leidenschaft, Wut und Ängsten in zehn Kapiteln, – u. a. „Die Straße als Atelier“, „Zeitungscollagen und fragmentierte Malerei“, „Act up for Life“ –, mit zum Teil noch nie gezeigtem Archivmaterial, insgesamt rund 200 Werke zwischen frühen Performance-Paintings über Flugblätter, einen meterlangen Wandfries bis…

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