KEINE SCHWELLENANGST
DIE “ANDERE” KÖLNER MESSE “ART.FAIR”
Walter M. Gehlen und Andreas E. Lohaus organisierten in der “Palladium”-Halle von Köln-Mülheim eine Ergänzungsveranstaltung zur Art Cologne. Bedingungen: Jeder der 55 Aussteller musste auf dieser “art.fair” mindestens drei Künstler präsentieren. Die Exponate durften incl. MWST. nicht mehr als 5.000 Euro kosten.
Aus Verärgerung über die zu konservativ gewordene Art Cologne hatten sich auch einige recht prominente Galerien für die Alternativ-Messe entschieden, so Rafael Vostell (Berlin) und Christel Schüppenhauer (Köln). Vostell bot u.a. Schreibmaschinenobjekte von Constantin Ciero für 4.500 Euro an und hatte am ersten Tag schon zwei Arbeiten verkauft.
“Ich habe jahrelang an der ART COLOGNE teilgenommen, mich aber jetzt für die ,art.fair’ entschieden, weil hier etwas Neues entsteht. Als Galeristen sollten wir nicht nur verkaufen wollen, sondern auch kreativ sein”, sagt Vostell. Auch Christel Schüppenhauer hatte mit Tamara K.E. und Thea Givetadze “junge Künstler ausgewählt, die nicht marktorientiert arbeiten”.
Ähnlich äußerte sich der Kölner Dr. Ralf-P. Seippel: “Mir fehlt auf der ART COLOGNE die Frische, seit man die Halle 5 für die jungen Galerien gestrichen hat. Kunst hat mit Risiko zu tun, und ich möchte lieber von Leuten umgeben sein, die auch ein Risiko eingehen”. Mit der 35-jährigen Medienkünstlerin Berny Searle aus Südafrika, die immerhin schon auf der Biennale von Venedig ausstellte, und mit Andreas Kaiser, aktueller Kunstpreisträger der Stadt Köln, ist Seippel für die Art Cologne abgelehnt worden. “Wenn ich auf der Art Cologne einjuriert worden wäre, hätte ich trotzdem beide Messen mitgemacht”.
Das Preislimit von 5.000 Euro ist für den Galeristen kein Handikap: “Ich hatte…