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Ausstellungen: Stuttgart · von Johannes Meinhardt · S. 353 - 354
Ausstellungen: Stuttgart , 2008

Johannes Meinhardt
Katya Sander

Darstellungen der Zukunft. Ein Science Fiction über Berechnungen
Künstlerhaus Stuttgart, 16.04.2008 – 07.06.2008

Die dänische Künstlerin Katya Sander (*1970), die in Berlin und Kopenhagen lebt, war (zusammen mit David Thorne, Ashley Hunt, Sharon Hayes, Andrea Geyer) letztes Jahr an der documenta 12 beteiligt: sie zeigte „9 Scripts from a Nation at War“, eine Serie von Videos, die diskursanalytisch formelle und informelle Positionen des Sprechens über den Krieg (den Irakkrieg) inszenierte. Auch die aktuelle Ausstellung im Künstlerhaus Stuttgart geht von komplexen diskursanalytischen Fragestellungen aus; sie ist der zweite Teil eines längerfristigen Projekts, das Ende 2007 mit einem wissenschaftlichen Workshop begonnen hatte und in Herbst 2008 in eine Publikation münden soll.

Ausgangspunkt dieser Ausstellung sind auf Video aufgezeichnete Gespräche mit vier Wissenschaftlern (Emmanuel Didier, Statistiker und Soziologe, CNRS, Paris; Stefan Heidenreich, Autor mehrerer Bücher über neue Medien, digitale Kultur und Ökonomie; Philipp von Hilgers, Medienwissenschaftler, Max Planck Institut für Wissenschaftsgeschichte, Berlin; Herbert Kalthoff, Soziologe, Universität Friedrichshafen), die sich auf unterschiedliche Weisen mit der Berechnung oder Konstruktion von Zukunft beschäftigen: im Bereich der Demographie, der Statistik, der Finanzwissenschaften, der Wahrscheinlichkeitsrechnung, der Wissenschaftsgeschichte. Diesen Wissenschaftlern stellte sie die raffiniert naive Frage: was ist eine Zukunft? Denn in all diesen Wissenschaften gehört zu den wichtigsten Aufgaben der Versuch, zukünftige Entwicklungen zu berechnen, Verläufe und Veränderungen zu prognostizieren und auf diese Weise eine Zukunft zu konstruieren.

Besonders ausgeprägt ist dieses Berechnen einer Zukunft ausgehend von partiellen Analysen der vergangenen Abläufe und Entwicklungen im Bereich des globalen Finanzmarktes. Ein gewaltiger Teil der Kontrakte, die an den Börsen…



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von Johannes Meinhardt

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