Katia Baudin
stellv. Museumsdirektorin
Katia Baudin ist seit 2008 stellvertretende Direktorin des Museums Ludwig in Köln und designierte Direktorin der Kunstmuseen Krefeld (ab 9/2016). Zuvor hat die französische Kunsthistorikerin und Betriebswirtin, die in den USA aufgewachsen ist, das französische zeitgenössische Kunst-und-Design-Museum Fonds régional d’art contemporain (FRAC) Nord-Palais de Calais geleitet (1997–2004) und war Rektorin der Straßburger Kunst- und Designhochschule Ecole supérieure des arts décoratifs (2004–2007).
Roland Schappert: Sie werden ab September 2016 neue Direktorin der Kunstmuseen Krefeld und leiten dann das Kaiser-Wilhelm-Museum und die zwei von Mies van der Rohe konzipierten Villen Haus Lange und Haus Esters. Was reizt Sie vor allem an Ihrer neuen Aufgabe?
Katia Baudin: Die Kunstmuseen Krefeld mit ihrer spannenden Konstellation von drei Häusern sind durch wegweisende Ausstellungen in die Kunstgeschichte eingegangen. Sie haben heute international einen wichtigen Stellenwert. Ihre hochkarätigen Sammlungen der modernen und zeitgenössischen Kunst, als auch der älteren und angewandten Kunst, bieten zudem viele verschiedene Perspektiven. Ich freue mich sehr, diese experimentierfreudige Tradition weiterzuführen sowohl in der bildenden wie in der angewandten Kunst und diese in den Kontext der Kunst- und Kulturgeschichte zu setzen. Gerade Krefeld ist eine Stadt, in der Museum und Industrie bereits vor 100 Jahren in ständigem Dialog standen, um Kunst in den Alltag zu bringen. Ich sehe das Museum als lebendige Plattform, um Dialoge zu erzeugen zwischen Gestern und Heute, zwischen Kunst, Design und Architektur, zwischen öffentlichem und privatem Raum, zwischen Museum und Bürger.
Worin besteht heutzutage der wesentliche Unterschied bei der Beurteilung von Kunst und Design bzw. woran sind noch Grenzen zwischen bildender…