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Ausstellungen: Köln · von Annelie Pohlen · S. 316 - 317
Ausstellungen: Köln , 2005

Annelie Pohlen
Katharina Wulff

Galerie Daniel Buchholz, 28.1. – 12.3.2005

Erfunden aus den Möglichkeiten der Malerei, um auf der Leinwand Gegenwart zu erlangen, verharren Figuren im Zustand beziehungsloser Nähe, ohne ihr Eigenleben je preis zu geben. Zeitgenossen aus einer fernen Welt treten auf eine Bühne, deren Kulissen, wiewohl im Zeitalter des globalen Tourismus seltsam vertraut, nicht wirklich einen greifbaren Ort schaffen, um das, was geschieht, als Geschichte zu erleben. So verstrahlen die großen Leinwände wie die kleinen Buntstiftzeichnungen von Katharina Wulff eine seltsam aufgeladene Atmosphäre zwischen verführerischer Schönheit und leise anschwellender Verstörung.

Eingefangen in eine aus dem reichen Fundus geläufiger und exotischer Musterwelten aufgebaute Wirklichkeit der Malerei behaupten sich die eher fragilen Figurenerfindungen als Akteure in Stücken von beziehungsreicher Distanz. Hinterfangen von einer historisierenden Terassenarchitektur vor grüner Baumkulisse hat eine schöne Frau auf einer opulent dekorierten Liege Platz genommen. Zu ihren Füßen ruht ein Jüngling auf dem weiß-, rosa- und blaufarbenen, in der Tradition luxuriöser trompe-oeil-Geometrie entworfenen Fußboden. In der Zweisamkeit sucht das Auge wie in allen Bildern und Zeichnungen Halt in dem, was diese Figuren möglicherweise als Erzählung über sich und ihre im Bild eingefrorene Beziehung untereinander wie mit ihrer Umgebung preisgeben könnten. Was hat es mit dem „Diktat“, 2005, auf sich, das eine in weißem Bikini vor einem Paravent auftretende Frau dem auf einem Koffer sitzenden Pagen wohl geben will, wenn sie ihn doch nicht einmal anschaut und das Blatt in der Hand des Jünglings so leer ist wie der Blick der Frau? Oder mit dem „Verbrechen“, 2005, in der anrührend…


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