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Magazin: Hochschulen & Akademien · von Claudia Wahjudi · S. 477 - 477
Magazin: Hochschulen & Akademien , 1997

Claudia Wahjudi
Kalte Schmelze

Die Berliner Kunsthochschulen sollen kooperieren

Für die Berliner Hochschulen hat sich in diesem Jahr viel geändert. So viel, daß offensichtlich niemand mehr demonstrieren mag. Als der neue Senat vergangenes Jahr verschärfte Sparmaßnahmen und Studiengebühren ankündigte, waren die Studierenden noch auf die Straße gegangen; jetzt herrscht Funkstille, obwohl die Maßnahmen tiefer einschneiden als zuvor. 150 Millionen Mark fielen allein in diesem Frühjahr fort, und rechnet man die Sparauflagen der nächsten fünf Jahre zusammen, müssen Technische und Freie Universität rund die Hälfte ihrer Professuren streichen. Für die Hochschule der Künste (HdK) gilt ähnliches: Zwischen 1993 und 1999 wird sie um ein Drittel geschrumpft sein (s. KUNSTFORUM Bd. 135).

Allmählich dämmert jedoch auch dem Senat, daß die Kürzungen die Hochschulen in den Zusammenbruch treiben. Kultur- und Wissenschaftssenator Peter Radunksi (CDU) bot ihnen deshalb einen Vertrag an, der mehr Autonomie und durch die Zusage verbindlicher Kürzungen Planungssicherheit bieten soll. Die Unterzeichnung des Vertrags zieht sich jedoch hin. Für Unmut sorgte vor allem jener “Kreditfonds” für die Universitäten, der sich aus den Verkäufen hochschuleigener Grundstücke speisen soll – der Senat hatte einige davon bereits für den Landeshaushalt verplant. Trotzdem signalisierte die HdK Ende April Zustimmung. Dabei hatte Präsident Lothar Romain gerade noch beklagt, daß die Politik Reformbemühungen der Universitäten nicht anerkenne – mit der Zusammenlegung von Fachbereichen hatte sich seine Hochschule jüngst eine neue, möglicherweise sparsamere Struktur gegeben. Belohnt aber werden solche Unterfangen tatsächlich nicht. Die HdK muß in diesem Jahr mit zehn Millionen Mark weniger auskommen; Stellenstopp und drohende Reduktion der Lehrerbildung in…


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