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Titel: Performance · S. 140 - 151
Titel: Performance , 1977

Astrid Wick-Kmoch / Rainer Wick
KAHV

Nach ADA l und 2 (Aktionen der Avantgarde) fand im September 1976 in Berlin im Rahmen des Festwochenprogramms ein Happening-Weekend mit Allan Kaprow und Wolf Vostell, den Begründern des Happenings in den USA und in Europa, statt. Titel: KAHV (Kaprow Activity Happening Vostell). Veranstalter: NBK (Neuer Berliner Kunstverein).

Auch wenn das Happening aus den Schlagzeilen der Sensationspresse verschwunden ist: tot ist es, wie vielfach vermutet wird, keineswegs; eher befindet sich auf einem ‘Trip nach innen’, oder, wie Heinz Ohff es formuliert hat, ‘im Dialog mit sich selbst’, also in einer Phase der Selbstbefragung, der Reorientierung.

Kaprow, der den Namen ‘Happening’ eingeführt hat, zieht heute den emotional weniger belasteten Begriff ‘Activity’ vor. Astrid Wick-Kmoch hat an seiner Activity ‘Frames of Mind’ teilgenommen. Im folgenden unternimmt sie den Versuch einer sozialpsychologischen Analyse.

Rainer Wick untersucht daran anschließend die vielschichtigen Symbolbezüge im Vostell-Happening ‘Regen’; dabei spürt er auch den zum Teil einschneidenden Konzeptveränderungen vom ersten Entwurf bis hin zur endgültigen Realisation nach.

ASTRID WICK-KMOCH

Sozialpsychologische Aspekte von Kaprows Activity ‘Frames of mind’

Am 11. September 1976 wurde in Berlin Allan Kaprows Activity ‘Frames of Mind’ durch zehn voneinander unabhängige Gruppen von jeweils drei Personen realisiert.

Die von Allan Kaprow hierzu verfaßte Partitur läßt zwei Kategorien von Sujets erkennen: Ein Entwurf für und zwei Darstellungen von Gruppenbeziehungen (Melodramen) stehen im Wechsel mit drei Kolonnen des Begriffes ‘Linie’, dessen Bedeutung durch spezifische Zusätze variiert wird (vgl. hierzu die Partitur).

‘Frames of mind’ ist schwer übersetzbar. ‘Bewußtseinsrahmen’, ‘Gemütszustände’, ‘Mentale Konstruktionen’, ‘Vorstellungsschemata’ sind als Alternativen zur Übertragung ins Deutsche vorgeschlagen…


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