Aussenseiter, Artbrutisten, Autodidakten und Amateure, Volkskünstler, Visionäre, Vergessene und Verrückte: 25 Porträts
Justin McCarthy
* 1891, WEATHERLY, PENNSYLVANIA, + 1977, WEATHERLY, PENNSYLVANIA
Im wachsenden Bereich der amerikanischen Folk Art gibt es nur sehr wenige, die an das Niveau, die Tiefe und die physische Intensität der Zeichnungen und Gemälde des meisterhaften Künstlers Justin McCarthy heranreichen. Nur wenige Dinge auf der Welt sind seiner großen Neugier entgangen. Er war ein intensiver Beobachter und zeichnete das Leben auf wie eine schweifende Videokamera. Es ist bezeichnend für die Größe seines Genies, daß er fähig war, seine innere Qual und Unruhe nach außen zu kehren und sein eigenes Leben in ungestüme vorwärtsstrebende Kunst umzusetzen. Justin McCarthy war anders, feinnerviger und in seinem Gefühlsleben sensibler als die meisten Menschen, was er aber der übrigen Welt nicht übelgenommen oder angelastet hat. Er war auf der Suche nach Schönheit, nach physischer Erleichterung und war unablässig bestrebt, seine Technik und Sehweise zu vervollkommnen. Man spürt, daß ihm dies zumeist auf wunderbare Weise gelungen ist.
Sein Werk erscheint um so bemerkenswerter, wenn man bedenkt, daß er bis auf eine Europareise, die er als Kind machte, selten aus Weatherly, Pennsylvania, herauskam. Diese Reise und die Ereignisse und Orte, die er sah oder hatte sehen wollen, hat er nie vergessen. Auch die Kunst, die er sich ansah, beeinflußte ihn ganz offensichtlich nachhaltig. Sie berührte ihn so tief, daß später, als er begann, in Öl zu arbeiten, diese flüchtigen europäischen Impressionen der Kunst nach wie vor große Faszination auf ihn ausübten. Er fand früh seinen Stil, wodurch…