Annelie Pohlen
Jürgen Klauke
»Selbstgespräche«
Galerie Klein, Bad Münstereifel-Mutscheid, 7.5. – 30.6.2006
Am 30. Juni endet eine der eigenwilligsten Geschichten im deutschen Galeriewesen. Gestartet war Erhard Klein vor 35 Jahren. Die Galerie wurde bald zum Treffpunkt und zum Energiepool für eine aufbrechende Kunstlandschaft in Bonn. Nicht der großen Entdeckungen, sondern der Intensität wegen, mit der Klein Joseph Beuys und die aufsteigenden Künstler der 70er Jahre, darunter Sigmar Polke, Imi Knoebel, Blinky Palermo, Reiner Ruthenbeck, Katharina Sieverding und deren Nachfolger in den 80ern, unter diesen Felix Droese, Günther Förg, Martin Kippenberger, Georg Herold, in einem nicht immer gleichermaßen erfolgreichen, aber immer stimmigen Panorama weiterer künstlerischer Positionen vernetzte, ist legendär. Palermos blaues Dreieck über der Tür sprach für sich ebenso wie die Tatsache, dass Klein seinen schwarz-weißen Kater Blinky taufte. Als Sigmar Polke nach seinem Venedigauftritt kometenhaft die internationalen Preis- und Ranglisten stürmte und die lange ausgebliebene Bilderjagd der Sammler einsetzte, soll Erhard Klein der einzige Erfolg versprechende Vermittler gewesen sein. Ob’s stimmt oder nicht, der Dank für ebenso leidenschaftliche wie unerschütterliche Treue – auch in schlechten Zeiten – war ihm sicher. Einzig der Fußball konnte ihn für die Zeitlänge der Spiele Kunst und seine Künstler vergessen lassen.
1995 zieht er sich nach Münstereifel-Mutscheid zurück, findet eine am Waldrand gelegene Halle als neuen Arbeits- und Lebensmittelpunkt. Die Gemeinde der Künstler, Sammler und Kunstinteressierten folgt ihm auch in diese entlegene Ecke.
Jürgen Klauke, seit 1980 dabei, hat mit Fotoarbeiten und Gouachen aus den letzten drei Jahren zum Abschied von Erhard Klein den Galerieraum und…