Claudia Posca
junger westen 2009
Grafik, Zeichnung, Fotografie
Kunsthalle Recklinghausen, 13.9. – 15.11.2009
Der Kunstpreis „junger westen“ kommt in die Jahre. Zum 32ten mal wurde die renommierte Auszeichnung von der Stadt Recklinghausen verliehen und sieht dabei kein bisschen alt aus. Was an den Preisträgern und Teilnehmern liegt, die alle zwei Jahre in der Kunsthalle eine medial gebundene Leistungsschau zum Stand der Dinge in der zeitgenössischen Kunst stemmen. Bewerben kann sich, wer unter 36jährig ist und seinen Wohnsitz in der BRD hat oder die deutsche Staatsangehörigkeit besitzt. Die jüngste Bewerberin 2009 war 19 Jahre jung, die älteste 35 Jahre alt. Ob frischer Wind oder laue Brise, was in der Szene an der Basis „abgeht“ hat der wohl bekannteste Ruhrgebietsförderpreis des Öfteren seismographisch prognostiziert: 1948 erhielten Karl Otto Götz, Kurt Lehmann, Emil Schumacher und Heinrich Siepmann ihn als erste Künstler überhaupt, 1957 Emil Cimiotti, 1967 Gerhard Richter.
2009 freuen sich über 10.000 Euro gemeinschaftliches Preisgeld die in Berlin sesshafte Susanne Britz (geboren 1974 in Neuwied) und der in Leipzig wohnhafte Christian Schellenberger (geboren 1980 in Berlin). Beide dürfen sich glücklich schätzen als junge Kunstschaffende einen der ältesten Kunstpreise Deutschlands erhalten zu haben – dafür, dass ihre Arbeiten im Bereich Grafik, Zeichnung und Fotografie gewissermaßen aus dem Rahmen (des Altbekannten) fielen und eben dadurch überzeugten – spielerisch-poetisch die digital überzeichneten Fotografien Susannes Britz`, kartographisch-schriftzeichnerisch die großformatigen Blätter Christian Schellenbergers. Was bei 515 Mitbewerbern schon etwas heißen will. Hatten sich vor zwei Jahren immerhin 431 Kunstproduzenten für den „jungen westen“ beworben, und war das bis dato die…