Heinz-Norbert Jocks
Julia Lohmann & Vincent Barré
»BIS«
Galerie Viktor Grray, Düsseldorf, 29.04. – 30.07.2010
Man muss die beiden Künstler, die sich vor 23 Jahren das erste Mal begegnet sind, im gemeinsamen Gespräch erlebt und ihre Werke im Dialog gesehen haben, um die ganze Tragweite ihres starken Für-sich-Seins im einvernehmlichen Miteinander erahnen zu können. Wir haben es hier nicht nur mit einer intensiven Begegnung zwischen einer Bildhauerin und einem Bildhauer zu tun, von denen uns die eine in ihr anderes Verständnis von Malerei einweiht und der andere als Bildhauer den beiläufigen Übergang ins Malerische vollzieht. Das Oszillieren zwischen zweiter und dritter Dimension kommt hier voll zur Geltung. Wir erleben zudem auch, was für eine Bereicherung es mit sich bringt, wenn eine Deutsche und ein Franzose, für die Reisen die Auseinandersetzung mit anderen Weltkulturen und zudem Beglückung per Konfrontation mit dem Fremden bedeutet, sich gegenseitig beeinflussen und beflügeln. Und zwar dadurch, dass sie sehend, also mit den Augen nachvollziehen, was ihr Gegenüber macht, und nebenbei hören, womit es sich befasst, was er liest, ohne dass es zu einer heiklen, an Selbstaufgabe grenzenden Fusionierung oder Verschmelzung der Blicke kommt. Nein, im Gegenteil, dadurch, dass der eine seinen Blick auf das Werk des anderen wirft, subjektiviert sich erst der eigene und wird dadurch erst zu etwas unidentisch Identischem. Ja, jeder bleibt da auf seine unantastbare Weise bei sich, insofern er das, was er für sich aus dem anderen zieht, zwar in sich aufnimmt, aber gleich umwandelnd. Wenn er hier…