Gislind Nabakowski
Juan Martinez
Galerie Hartje, Frankfurt 10.10.-22.il. 1986
Er lebt seit 15 Jahren in der Schweiz. Er kam mit seinen Eltern dorthin, als sie Arbeit suchten. Sie sind längst nach Andalusien zurückgekehrt. Er blieb und wurde zum Pendler zwischen Spanien und der Schweiz. In Barcelona hatte er sich zum Architekten ausbilden lassen. Später, in Lausanne studierte er Malerei. Juan Martinez, 1942 in Spanien geboren, ist eine Doppelbegabung. Er ist Maler und Schriftsteller. Lapidar stehen seine Texte neben seiner Kunst. Wir können sie zu Rate ziehen oder seinen engen Freund Carlos Fuentes lesen, der ihm einige Texte gewidmet hat. Es ist Juan Martinez’ erste Galerie-Ausstellung in der Bundesrepublik, nachdem ihm bereits 1982 der Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen’ in Düsseldorf eine große Einzelschau gewidmet hat. Während der ‘Art Cologne’ hatte Jüan Martinez eine Einzelausstellung in der spanischen Galerie Juana Mordo: Skulpturen und große Leinwände, die eher graphisch als malerisch gestaltet waren. Dort verwendete der spanische Künstler ausschließlich die Farben Weiß, Rot und Schwarz, was der Radikalisierung seiner Fragestellung entspricht. Die Galerie Hartje hat auf einen Teil dieser Bilder zurückgegriffen, von denen der Künstler selbst sagt »Aqui no caben medias tintas« (»Hier sind Zwischentöne nicht am Platz«) und auf eine Reihe von Gemälden, in denen Juan Martinez seine wütenden und dunklen Bildwelten malerisch und differenzierter darstellt. Francisco Calvo Seraller, ein spanischer Kritiker, sieht in Martinez einen Maler auf der Suche nach Archetypen und unwirschen, das Gedächtnis bestürmenden Trugbildern, der aber »dem, was man in der Malerei unter spanischem Stil versteht, nicht besonders…