Frank-Alexander Hettig
Joy & Pain
Institute of Contemporary Art, Amsterdam, 30.8. – 4.10.1992
Bestimmte Vorstellungen von Gefühlen ruft der Titel “Joy & Pain” hervor, und die drei Punkte hinter diesem Leitspruch suggerieren sicher Prozesse, die Gefühlswerte hervorbringen könnten. Im Gegensatz zu diesem Motto sind jedoch die Abwesenheit und Passivität des Menschen in beinahe allen ausgesuchten Werken zentral, und von einer euphorischen Stimmung ist wenig zu merken.
Die Gesetze von Raum und Zeit sind in den drei Stockwerken aufgehoben, und ein Gemisch von Erinnerung, Erlebnissen, Ungereimtheiten an Freude und Verdruss zieht sich wie ein roter Faden durch die Ausstellung.
In Lili Dujouries schwarzen Kabinetten liegen in einer Ecke verloren Draperien aus Gips. Sie sind in den Kästchen ausstaffiert wie Relikte einer dramatischen, verlorenen Leidenschaft, wovon nur die Spuren und Erinnerungen an die Trauer und Verlassenheit durch eine Tragödie zeugen. Jedoch wird durch die Wiederholung der Erinnerung in fünf Kabinetten der dramatische Effekt vom kitschigen Pathos überholt und somit die Melancholie ins oberflächliche Melodram übersteigert. Es bleiben nur Schatten der Melancholie.
Das Verschwinden und die Wehmut des Verlustes wird viel deutlicher in den Arbeiten von Pieter Laurens Mol. Die fotografischen oder realen Zeugen der Trostlosigkeit geben ein wirkliches Gefühl einer Erzählung, worin eine dramatische Melancholie zutreffend strukturiert wird.
“Monika mit chinesischem Hut” von Günther Förg schaut beinahe bekümmert und klagend frontal den Betrachter an. Nur ihre Augen sind expressiv, und sie erscheint verwundbar und isoliert in einer zeitlosen Umgebung. Wie in einem Film-Stil muss der Betrachter den Grund ihres Kummers selbst erfühlen.
Die “sinnstiftende{n} Entwürfe, sowohl des positiven als…