Joseph Kosuth
Nach dem Fall der Philosophie der Aufstieg der Kunst
Joseph Kosuth, 1945 in Toledo, Ohio, geboren, studierte von 1955 bis 1962 an der Toledo Museum School of Arts, von 1963 für ein Jahr am Cleveland Art Institute und von 1965 bis 1967 an der School of Visual Arts, New York. Er war Gründer und Leiter des „Museum of Normal Art“. Von 1971 bis 1972 studierte er Anthropologie und Philosophie an der New School for Social Research in New York. Seit 1969 auch als Publizist tätig, war er 1969 Mitherausgeber der Zeitschrift „Art & Language“, von 1975 bis 1977 Mitherausgeber von „The Fox“ und 1977 bis 1978 künstlerischer Herausgeber der „Marxistic Perspectives“, und er arbeitete auch einige Zeit bei der Gruppe Art & Language mit. Kosuth gilt als der Hauptvertreter und Begründer der analytischen Richtung der Konzeptkunst, das heißt, er beschäftigt sich, wie er sagt, „mit einer Untersuchung der Natur von Kunst“ und mit den Problemen der sinnlichen Wahrnehmung, der Realität, der Identität und der Definition des Gegenstandes. Seine Arbeit „One and Three Chairs“ von 1965 markiert den Beginn der Konzeptkunst. Gemäß dem „Höhlengleichnis“ von Plato hinterfragt er hier die verschiedenen Erscheinungsformen eines Stuhls. Er zeigt den tatsächlichen Stuhl, ein Foto desselben sowie einen Eintrag über ihn in einem Wörterbuch. Kosuth lehrt in New York, wo er lebt, seit 1968 an der School for Visual Arts. Zudem unterrichtete er an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart. Zu seinen Studenten zählen Michel Majerus und Jens Semjan. Heinz-Norbert Jocks…