Eva Linhart
Joseph Egan
»Quite Quiet«
Galerie Frieder Keim, Stuttgart, 15.9. – 3.11.1990
Der amerikanische Künstler Joseph Egan, der seit 1981 im deutschsprachigen Raum ausstellt, schließt mit dieser Präsentation eine sich in der Galerie Frieder Keim über vier Jahre fortsetzende Trilogie ab.
Alle drei Ausstellungen waren bestimmt von einem Aufeinanderreagieren eines Innen mit einem Außen, wobei diese beiden Momente wie Koordinaten jeweils neu festgelegt wurden.
Setzte sich die Ausstellung “Geist Gleis” von 1987 mit Farbinteraktionen zwischen dem Kunstraum der Galerie und dem visuellen Alltagsraum draußen auseinander, war die zweite Ausstellung “Viel Verkehr/Feel for Care” von 1989 als Dialog zwischen den Werken zweier Maler konzipiert. Joseph Egans eigene Arbeiten präsentieren sich zwischen und mit den Bildern von Klaus Markel.
Die diesjährige Ausstellung “Quit Quiet” nun bleibt ausschließlich auf den Innenraum der Galerie und den Künstler selbst konzentriert. Die Auseinandersetzung mit einem Außen wird diesmal über das Hervorrufen von Assoziationen eingeleitet und geführt. Die vierzehn Objekte und Installationen, die vom Material her häufig an angespültes Strandgut erinnern, sind Träger mediterraner Farbigkeit. Wärme, wie von Sonnenlicht erzeugte Töne aus hellem Blau, Weiß oder Grün – oder Gelb und Rot – durchleuchten den Raum der Galerie. Von all der Materie und Gestalt der Objekte losgelöst, gleichsam über alle Holzstäbe und Splitter, Textilien und Scherben hinweg, verdichtet sich die Farbe zu ihrem transzendenten Eigenwert. In diesem ihrem Reigen, einem Kaleidoskop gleich, erzeugt sie sich zur Malerei. Einer Malerei, die nicht auf einer Fläche die dritte Dimension suggeriert, sondern die sich als dritte Dimension vom umhergehenden Blick erfahren läßt.
Doch ist damit…
