José Maldonado
Von farblich ausgewogenen, ruhigen Gemälden hat sich Maldonado in den letzten Jahren zu farbintensiven, skeptischen und mit unterschiedlichen Elementen durchsetzten Arbeiten entwickelt. Immer wieder reflektiert der zu der jüngeren Generation zählende Künstler (geb. 1962 in) die Kunstgeschichte, bezieht sich beispielsweise in einem Gemälde auf Duchamp und Beuys. Der Einfluß der Unterhaltungskultur bedeutet ihm im Hinblick auf seine künstlerische Arbeit viel.
Im Gespräch
Uta M. Reindl: Sie zählen zur jüngsten Künstlergeneration und können wohl am ehesten die Situation der Nachwuchskünstler beurteilen. Welche Chancen hat ein junger Künstler in Madrid?
José Maldonado: Die Situation ist für junge Künstler äußerst günstig, weil man glaubt, daß die Jungen gut zu verkaufen sind. Das zumindest ist die Meinung der Galeristen und des Staates. Junge Künstler sind billiger, man kann den Markt schneller damit versorgen. Was die jungen Künstler aber stattdessen brauchen, ist Basisarbeit, ist eine echte Förderarbeit. Es interessiert viele Galeristen oft gar nicht, ob der Künstler später noch gut ist oder nicht.
U.M.R.: Welche Erfahrungen haben Sie persönlich gemacht?
J.M.: Bis vor einem Jahr hätte man für mich keinen Pfennig ausgegeben. Ich gehörte zu den Jungkünstlern, die noch kämpften, um in den Galerien eine Ausstellung zu bekommen. Montenegro wollte mit mir einen Vertrag machen, mich überzeugte aber nach einer Ausstellung das Programm seiner Galerie nicht mehr. Was er wollte, waren Landschaften. Juana Mordó stellte meine Sachen aus, brachte mich auch direkt zur ARCO. Seitdem lief alles gut, selbst Saatchi hat etwas von mir gekauft. Juana Mordó arbeitet zwar mit Künstlern, die mir nicht unbedingt gefallen, aber das sind…