Spanien
Kurator: Alberto Ruiz De Samaniego
„Paraíso Fragmentado / Paradiso Spezzato“
Kurator Albert Ruiz de Samaniego hat die Ausstellung im spanischen Pavillon unter ein Motto des Dichters Ezra Pound gestellt, mit dem dieser auf die Tatsache verwies, dass Realität nie in ihrer Gesamtheit, sondern immer nur als Fragment erfassbar ist. Ausgewählt für die diesjährige spanische Präsentation hat Ruiz de Samaniego die vier Künstler José Luis Guerín, Manuel Vilariño, Los Torresznos (Jaime Vallare und Rafael Lamata) sowie Rubén Ramos Balsa, die er jeweils in eigenen Räumen präsentiert. Der aus Barcelona stammende Filmdirektor José Luis Guerín befasst sich mit verschiedenen Aspekten von Erinnerung. Auf der Straße filmte er unbekannte Frauen – Objekte des Begehrens und der Projektion, deren er aber nicht wirklich nahe kommt. Manuel Vilariño kreist in seinen zu großen Tableaus arrangierten Fotoarbeiten um den Kontrast und den ewigen Kreislauf von Leben und Tod. So konfrontiert er betörend schöne Farbaufnahmen toter, auf Gewürzhügel gebetteter Vögel und anderer Tiere mit diffusen schwarzweiß-Aufnahmen großer Vögel. In einer zweiten Gegenüberstellung zeigt er Bilder eines nackten Kinderkörpers und Totenschädel. Mit humorig-dadaistischen Performances wartet das Duo Los Torreznos auf. Die beiden Sprachartisten überbieten sich in der wahnwitzigen Wiederholung absurder Mantras und Aufzählungen. Grimassierend und gestikulierend führen sie verzahnte Monologe ohne Inhalt – etwa indem sie in irrem Tempo die Sekunden von 35 Minuten oder die Minuten eines Tages zählen. In seinen multimedialen Installationen befasst sich Rubén Ramos Balsa mit den Parallelitäten von Kreation, Wachstum, Leben und Glück. Seine Aufmerksamkeit gilt dabei kleinen, alltäglichen Momenten. So lässt er eine Minikamera…