Jorinde Voigt
* 1977, Frankfurt am Main, Deutschland. Lebt und arbeitet in Berlin.
Gastgeber: Melchior Bürgin, Bootsbauer, Stämpfli Racing Boats
Jorinde Voigt las in Peter Sloterdijks Buch „Stress und Freiheit“, dass Jean-Jaques Rousseau die Idee für sein Konzept von Freiheit in einem Boot auf dem Bieler See fand. Für die Manifesta suchte sie sich daher den Bootsbauer Melchior Bürgin, Leiter von Stämpfi Racing Boats AG Zürich, aus. Er holte sie gleich mit einem Boot ab: „Sie sollte das Wasser und die Wellen spüren.“ Und stellt gleich in seinem Text fest: „Wir sind Bootskünstler. Jorinde hat das ganz gut gesagt: Es ist wie wenn Stradivari Geigen baut.“ Für ihr Projekt machte sie den Bootsbauern eine Zeichnung, schaute sich die Arbeitsabläufe an und entschied sich für ein Cedern Klinker Doppelzweier mit Steuermann im Bug, ein Modell von ca. 1920, mit verstellbaren Stemmbrettern und einklappbaren Auslegern. Es trägt den Namen „Stress und Freiheit“. Der ehemalige Trainer der Schweizer Rudermannschaft wundert sich, wie die Welt des Mannschaftssport, wo ehrgeizig auf ein Ziel hin gearbeitet wird, mit der selbstgewählten Isolation von Rousseau zusammenfindet. Das müsse „Jorinde in einer weiteren Arbeit auflösen. Damit habe ich nichts zu tun.“ Er baue ein Schiff, das schwimmen soll. Im Löwenbräukunst zeigt Voigt dazu Zeichnungen, die den Maßstab des Bootes und die Bewegungen des Wassers aufnehmen.
Seestrasse 497
8038 Zürich
Mi – Fr 12.00 – 16.00
Geschlossen: 30.7.16 – 14.8.16