Hanne Weskott
Jonathan Borofsky
Galerie Albrecht, 1.3 – 9.4.1988
Jonathan Borofsky,1942 in Boston, Massachusetts, USA geboren, beteiligte sich 1963 erstmals an einer Ausstellung in Pittsburgh, wo er Kunst studierte. 1973 hatte er seine erste Einzelausstellung im Artists Space in New York und 1975 eine zweite in der Paula Cooper Gallery, die ihn noch heute vertritt. Durch sie kam er 1981 in den “Heute”-Teil der “Westkunst”, von wo aus sich sein Ruhm in Europa rasch verbreitete. 1982 nahm er mit den spektakulären “hammering men” an der documenta teil und kurt danach mit seinen Mensch/Fisch-Überfliegern bei “Zeitgeist”. Dem folgte 1983/84 eine große Zeichnungsausstellung, die von Basel über Bonn, Mannheim, Bielefeld, Stockholm, Hamburg nach Frankfurt ging. Dann war erst mal Funkstille, was zwar einerseits verwundert, andererseits aber gut zum Bild paßt, das Borofsky von sich selbst vermittelt. Schon im kleinen Beikatalog der Westkunst “Heute” schrieb er über einen Traum, in dem ein “Hitlertyp nicht jedermann in öffentlichen Plätzen Rollschuhfahren ließ”. Als er dann von einem Freund erfuhr, daß Hitler längst tot sei, war er bereit, den Rat desselben Freundes, doch in die Politik zu gehen, wenn er etwas ändern wollte, zu akzeptieren: “Das schien eine gute Idee da ich keine Lust mehr hatte Kunst zu machen und ich überlegte was ich mit der letzten Hälfte meines Lebens anfangen sollte.”
Nun, in die Politik ist er dann doch nicht gegangen, aber aus der Kunstszene hat er sich zurückgezogen. So ist die kleine Ausstellung bei Susanne Albrecht die erste nach langer Zeit in Europa. Borofsky nimmt darin einige…