Renate Puvogel
John Miller – »Pillars of Salt«
Galerie Barbara Weiss, Berlin, 3.7. – 14.8.1999
Endlich bewegt sich etwas um John Miller nach Jahren, in denen der amerikanische Künstler, der seit seinem DAAD-Stipendium 1992 zwischen New York und Berlin pendelt, weder dort noch hier gebührend wahrgenommen wurde. Warum, so fragt man sich, fehlt sein Name z.B. in der opulenten Neuerscheinung “Art at the turn of the Millennium”? Am Alter kann es nicht liegen, denn der gleichaltrige Künstlerfreund Mike Kelley ist dabei. Endlich hat sich ein renommiertes Institut seiner angenommen: Seit Juni findet im “Magasin” von Grenoble eine umfangreiche Retrospektive mit den wichtigsten Werkgruppen statt, die möglicherweise in modifizierter Form zum Hamburger Kunstverein weiter wandern wird; ferner bereiten die Karlsruher Galeristen Meyer-Riegger eine Ausstellung vor, und in Berlin lockt zum einen eine “Badekabine” den Sommer über in die renovierten “Kunst-Werke”, entworfen zusammen mit dem Wiener Künstler Richard Hoeck; zum anderen richtet Barbara Weiss dem Künstler gerade bereits eine Einzelausstellung aus. Es ist bereits die dritte, bei der diesmal drei großformatige und zwei kleinere Bilder aus seiner jüngsten Werkgruppe unter dem Thema “Game-Show” zu besichtigen sind; Miller hat sie hier zu der Rauminstallation “Pillars of Salt” erweitert.
John Miller wurde 1954 in Cleveland geboren, hat am New Yorker “Whitney Independant Study Program” teilgenommen und seine Studien 1979 am California Institute of the Arts bei John Baldessari und Michael Asher mit dem Master of Fine Arts abgeschlossen. Sein Hauptinteresse gilt den kulturellen und subkulturellen Erscheinungen der Gegenwart. Das Thema Kunst mischt sich unter andere gesellschaftliche Fragen…