Heinz Liesbrock
Johannes Gecelli
Städtisches Museum, 24.4 – 12.6.1988
Städtische Galerie Lüdenscheid, 26.8 – 15.9.1988
Das malerische Werk Johannes Geccellis ist geprägt von außerordentlicher Beharrlichkeit und Konzentration. Seit vielen Jahren arbeitet er nun schon am immer neuen Aufbau stiller Farbkompositionen, deren Klang von solcher Intimität ist, daß ihr tatsächliches Gelingen oder Scheitern wahrscheinlich allein Geccelli selbst deutlich wird. Geccellis Weg ist bestimmt durch zögernde Fortschritte, aller rasche Wechsel, die spektakuläre Geste ist seinen Bildern fremd geblieben. Er betreibt die Malerei aus der Treue zu ganz persönlichen Problemstellungen, niemals sind seine Bilder Reaktion auf das jeweilig scheinbar Aktuelle in Gesellschaft oder Kunst. Seine strenge Eigenbeobachtung hat es ihm möglich werden lassen, die Grundlagen seiner Arbeit im Lauf von Jahrzehnten mehrmals zu revidieren und sicher Geglaubtes erneut zu hinterfragen. – Damit sind schon längst hinreichende Gründe genannt, warum Geccelli in dieser Zeit kein populärer Maler ist, nicht sein kann. Wer nach Grundlagen fragt, nach dem Unveränderlichen sucht und weiß, daß es dabei kein wirkliches Ankommen gibt, der wird gerade heute als ein Abseitiger erscheinen. So erstaunt es denn auch nicht, daß man zu Geccellis jüngster Ausstellung nicht in einen der allseits bekannten Kunsttempel, sondern in die Provinz reisen muß, ins Museum der Stadt Mülheim/Ruhr, das Gemälde und Zeichnungen von 1986 bis in die letzten Monate vorstellt.
Geccelli begann in den fünfziger Jahren als ein Maler der Dinge und des Menschen, Stilleben und Figurenbildnis waren seine bevorzugten Formen. Der Weg von dort zu seinen heutigen, ganz auf die Wirklichkeit der Farbe konzentrierten Arbeiten mag dem ersten…