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Ausstellungen: München · von Cornelia Gockel · S. 366 - 366
Ausstellungen: München , 2007

Cornelia Gockel
Johan Grimonprez

»Looking for Alfred«

Pinakothek der Moderne, München, 10.5. – 19.8.2007

Der Doppelgänger hat kein Spiegelbild. Denn ab einem bestimmten Zeitpunkt führt er selbst die Taten des Protagonisten aus. Er übernimmt die Kontrolle über das Geschehen, während die eigentliche Hauptperson zunehmend an den Rand gedrängt wird. Wenn man seinen eigenen Doppelgänger sieht, gilt das als Vorahnung des eigenen Todes, heißt es. In Johan Grimonprez Videoinstallation „Looking for Alfred“ hat der Protagonist es nicht nur mit einem Doppelgänger zu tun, sondern gleich mit einem halben Dutzend. Anlass für dieses surreale doppelbödige Verwechslungsspiel war ein Casting 2003, bei dem Grimonprez auf der Suche nach einem Double für Alfred Hitchcock, dem „Master of Suspense“, war.

Hitchcock selbst hatte ja in allen seinen Filmen einen kurzen Auftritt. In einer Tischrede gestand er jedoch, dass ihm die Auftritte mit der Zeit zu mühselig wurden und er sich deshalb von einem Doppelgänger doublen ließ, was ihm jedoch erhebliche Identitätsprobleme bereitete. Ob das der Wahrheit entspricht, soll einmal dahin gestellt bleiben, dennoch zeigt es, dass Hitchcock sich mit dem Thema Verdoppelung nicht nur in seinen Filmen, sondern auch im Zusammenhang mit seinem Image als Regisseur auseinander gesetzt hat. Grimonprez ist besessen von den Filmen und der Persönlichkeit des amerikanischen Regisseurs. Auf seiner Suche nach einem Doppelgänger für Hitchcock entstanden zahlreiche Zeichnungen, Skizzen und Fotografien. Vielleicht war Johan Grimonprez zu nah dran an der Figur, jedenfalls verselbständigte sich das Casting und wurde zu einem eigenständigen Film. In „Looking for Alfred“ scheinen sich die Filme Hitchcocks und die Bilder René…


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