PETER FUNKEN
Joachim Reck: “Neue Bilder”
Galerie Zwinger, Berlin, 2.11. – 21.12.2002
Ein Bild sei zu allererst eine zweidimensionale Fläche, hat der französische Symbolist Maurice Denis am Ende des 19. Jahrhunderts formuliert. Ein Bild, folgt man dem Berliner Maler Joachim Reck, ist Reflexionsort über die Möglichkeiten Dreidimensionales in der zweiten Dimension abzubilden.
Begonnen hat Reck vor fünf Jahren mit Darstellungen von Heuhaufen, genauer gesagt, von polnischen Heuhaufen, denn die sehen heute immer noch so aus, wie die berühmten Heuhaufen, die Monet 1890 bei unterschiedlichen Lichtverhältnissen malte. Im Unterschied zu Monet überzog Reck seine gemalten Heuhaufen aber mit einem gut erkennbaren Druckraster, das entstehen würde, wenn man seine Bilder im Vierfarbdruck reproduzierte. Solcher Logik folgend, ließ Joachim Reck einen seiner gemalten Heuhaufen drucktechnisch vervielfältigen und bietet diese Arbeit als Auflagegraphik an.
Der 1963 bei Oppeln/Schlesien geborene Künstler studierte an der Berliner HDK bei Georg Baselitz, was letztlich dazu geführt hat, dass sich Reck nicht ausschließlich mit Farbe und Formfindung befasst, sondern auch mit dem Thema der Malerei in Zeiten von Medien und Reproduktionsprozessen.
Mittlerweile malt Reck in der Hauptsache großformatige Bilder in Acryltechnik, die bislang immer absolut unspektakuläre Einfamilienhäuser zeigten.
Solche Gebäude, die kaum den Namen Architektur verdienen, entdeckte der Künstler in der deutschen und polnischen Provinz und verwendete als Ausgangsmaterial für seine Malerei Fotografien. Seine Kunst zeigt die Gebäude als einfallslose Konstruktionen, die sich zudem abweisend und unzugänglich wirken, denn ihre Fenster sind von Jalousien verdeckt, die Türen fest geschlossen, sodass in seiner Malerei eine beinahe tödliche Ruhe vorherrscht.
Es ist dieser provinzielle Mief, diese öde und…