RENATE PUVOGEL
Jessica Stockholder
Kunstsammlung NRW (K20), Düsseldorf, 1.12.2002 – 9.3.2003
Stiftung Wilhelm Lehmbruck Museum, Duisburg, 1.12.2002 – 26.1.2003
Selten hat sich eine Kooperation zweier Kunstinstitutionen als so sinnvoll erwiesen wie die derzeitige Doppelveranstaltung zu Ehren der amerikanisch-kanadischen Künstlerin Jessica Stockholder. Nach dem Debüt von Dani Karavan im Jahre 1989 kommt es zur neuerlichen Zusammenarbeit der Stiftung Wilhelm Lehmbruck Museum in Duisburg und der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen (K20) in Düsseldorf. Wie damals erleichtert zunächst einmal die örtliche Nachbarschaft der beiden Museen dem Betrachter den Zugang zu diesem bemerkenswerten Werk. Überdies kommen der jeweilige Sammlungsschwerpunkt und das Raumangebot den künstlerischen Intentionen Stockholders entgegen, denn – und hierum geht es – mit einer raumfüllenden Installation in der riesigen Ausstellungshalle in Düsseldorf und der Präsentation von 19 sorgsam gewählten, plastischen Studioarbeiten aus den letzten 10 Jahren in Duisburg kann die Künstlerin erstmalig ihre beiden Arbeitsfelder zeitgleich vorführen. Immerhin hat die 42-Jährige seit Mitte der 80er Jahre bereits 30 jener ortsgebundenen, ephemeren Installationen und etwa 350 im Studio entwickelte Einzelstücke geschaffen. Nun schärft ihr Doppelauftritt den Blick für Vergleichbares und Unterschiedliches in Vorgehensweise und Erscheinung der beiden Werkkomplexe.
Die Ausstellung in Duisburg findet anlässlich der Vergabe des August Seeling-Preises an Jessica Stockholder statt. Hier bereichern ihre materialreichen, farbintensiven Objekte die gediegene Skulpturensammlung des Hauses als erfrischender, zukunftweisender Beitrag. Jedes Stück lebt aus dem Zusammenspiel unterschiedlicher, ja gegensätzlicher Stoffe. Zu vertrauten Gegenständen des Alltags wie ein Sofa, eine Leiter, Badevorleger, Toaster, Koffer und Taschen, Steh- und Tischlampen, Wolldecken, Plastiktrichter und -schuhe gesellen sich Werkzeuge und Arbeitsmaterialien wie Holzbretter, Stoffbahnen…
