Johannes Meinhardt
Jenseits der Illusion
»Jenseits des Kinos / Die Kunst der Projektion /Filme, Videos und Installationen von 1963 bis 2005«
Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart, Berlin, 29.9.2006 – 25.2.2007
Mit den Rieckhallen, den acht großen Hallen einer früheren Spedition, mit denen er durch einen gedeckten Gang verbunden ist, besitzt der Hamburger Bahnhof glänzende Bedingungen dafür, Arbeiten zu zeigen, die sehr viel Platz und sehr viel leeren Raum um sich herum benötigen. Diese Möglichkeiten nutzt die Ausstellung ” Jenseits des Kinos / Die Kunst der Projektion” auf hervorragende Weise. Kuratiert von Stan Douglas, Christopher Eamon, Joachim Jäger und Gabriele Knapstein präsentiert diese Ausstellung Film- und Video-Installationen von 25 Künstlerinnen und Künstlern, die, schon der Projektionen wegen, ihren eigenen Raum benötigen. Die Größe der Hallen erlaubt es jedoch, darauf zu verzichten, eine Reihe von Kabinen, von kleinen Black Boxes, zu errichten: einige wenige Unterteilungen der Räume reichen aus, um 26 Projektionsräume (von Marcel Broodthaers werden zwei Filme gezeigt) gut zu platzieren.
Denn ein wesentliches Kriterium fast aller dieser Arbeiten ist, nach Auskunft der Kuratoren, deren räumliche Konstellation; sie bestehen nicht nur aus Filmen oder Videofilmen, sondern greifen in den Raum aus, determinieren einen eigenen Raum der Projektion. ” Eine Ausstellung, die der Frage nachgeht, was die von Künstlern jenseits des Kinos verwendeten filmischen Mittel von diesem unterscheidet und zur bildenden Kunst werden lässt.” Das heißt nicht, dass sie sich als Skulpturen gerieren, als Videoskulpturen aus Monitoren und gebauter Innenarchitektur; sondern der Raum der Projektion selbst, der zugleich ja auch…