Hans-Dieter Fronz
Jeff Koons
Fondation Beyeler, Riehen bei Basel, 13.5. – 2.9.2012
Kann eine Pressekonferenz ein Event sein? Wenn der ausstellende Künstler Jeff Koons heißt und persönlich anwesend ist, schon. Sam Keller jedenfalls, Direktor der Fondation Beyeler in Riehen bei Basel, kündigte – selbstredend auf Englisch, es wurde ausschließlich Englisch gesprochen bei dieser Pressekonferenz – Koons’ Statement zu der Schau, das dann sehr ausführlich geriet, als „highlight of the event“ an. Als junger Künstler, bemerkte der, habe er sich stark für den Surrealismus und Dada interessiert; Duchamp sei früh sein Gott gewesen. Seine Werke versteht er als „tools of communication“. er habe die „power of art“, die in den Siebzigerjahren verloren gegangen sei, für die Kunst zurückgewinnen und diese selbst wieder in die Mitte der Gesellschaft führen wollen.
Es ist der europäische, genauer: deutsch-schweizerische Sommer des Jeff Koons. Außer der Fondation, die drei zentrale Werkgruppen präsentiert, widmen sich vom 20. Juni an in zwei großen Ausstellungen auch die Schirn Kunsthalle in Frankfurt und das Liebighaus in München dem Maler respektive Bildhauer Jeff Koons. Ihm in der Fondation Beyeler, diesem Weihetempel der Moderne, zu begegnen, mag überraschen. Doch interessierte sich schon Ernst Beyeler für den Amerikaner, traf ihn Ende der neunziger Jahre in New York.
Koons’ Auseinandersetzung mit Duchamp und dem Readymade zeigt sich am sinnfälligsten in der frühen Werkgruppe „The New“ (1980-87). Den ersten Saal der Ausstellung betretend, möchte man sich in einem Verkaufsraum für Staubsauger wähnen. Fabrikneue Modelle der Marke Hoover, liegend oder stehend, im vollen Chic ihres betagten Designs in Plexiglasvitrinen präsentiert…