Andreas Slominski
Jede Tierfalle ist eine Falle -aber nicht Jede Falle ist eine Tierfalle
Ein Gespräch mit Doris von Drathen
Karierte Staubtücher, duftig gestapelt auf einem weißen makellosen Sockel, von einem polierten Glaskubus staubfrei gehalten – das war die erste Arbeit, die ich von Andreas Slominski sah: Unabhängig von einer Ausstellung, nebenbei, in der Hamburger Galerie Kunst und Architektur von Ulla v. Klot-Heydenfeldt. Bei ihr in der Küche traf ich den Künstler zum ersten Mal, er hatte gerade sein Buch fertig: “Die Geige, die Geige “. Er war angestrengt, hatte rote Augen und sagte kein Wort. Wir guckten uns scheu von der Seite an; das blieb trotz meiner großen Neugier bei mehreren späteren Begegnungen so. Das war 1986, zu einer Zeit, als Andreas Slominski noch keine “feste” Galerie hatte.
Als er dann ein Jahr später seine erste Ausstellung in der Produzentengalerie zeigte, ging ich zu ihm: Wenn er in die Öffentlichkeit geht, müßte er auch einverstanden sein, aufprägen zu antworten, dachte ich. Mehrere Stunden haben wir darüber geredet, wie und ob man ein solches Gespräch machen, wie und ob man es veröffentlichen sollte. Dann haben wir gearbeitet: Eine Frage vor, drei Antworten zurück. Ich begriff, daß Slominski mit seinem Thema “Fallen” eine Weltsicht, ein Lebensbild aus einer extremen Perspektive entwirft, und zwar mit der Empfindlichkeit dessen, der mit jeder Äußerung sein Höchstes: sein Innerstes, aufs Spiel setzt, weil er eins nicht kennt, den Kompromiß.
Bevor wir beginnen, möchte ich sagen, daß ich Bedenken gegen dieses Interview habe. Selbstverständlich muß immer erst die Arbeit alle Fragen…