Jean-Charles Blais
geboren 1956 in Nantes, lebt in Paris.
Aufgewachsen im Klima minimalistischer und konzeptueller Kunst, ist die Auseinandersetzung mit Supports /Surfaces in seinen Bildern noch manifest. Mit dem Begriff Figuration libre kann er sich nicht identifizieren. Blais arbeitet auf abgerissenen Plakatwänden und läßt sich vom Zufall inspirieren. Er erzählt Geschichten von einfachen, immer etwas aufgedunsenen, bäuerlichen Menschen. Sie erinnern an Malewitschs Bauern. Ihre Köpfe versteckt er in einem ovalen Loch oder einem Teil aufgerissener Plakatschichten, so wie er es auf Votivbildern gesehen hat. Nicht die Theorie des Materialismus in der Malerei, sondern das Material, nicht Formalismus, sondern Form, nicht Figuration, sondern Figuren interessieren ihn. Damit aber das Anekdotische nicht zu dominierend wird, bleibt die zeichnerische Ausführung der Figuren unbeholfen. Damit andererseits das Material nicht zuviel Gewicht bekommt, wird es der “Erzählung” untergeordnet.