Berlin
Jan Scheffler – 33 licht
Alfred Ehrhardt Stiftung 13.01. – 07.04.2024
von Ann-Katrin Günzel
Karstige Gletscher auf den Lofoten, unberührte Schneelandschaften, Lavafelder, Bimssteingeröll, dichte Wolkenformationen, eiskalte Himmel und schillernde Sonnenuntergänge, die sich in rosarot und pastellgelb geradezu unwirklich über die Bildfläche breiten sind auf den Fotografien von Jan Scheffler (* 1964 in Berlin) zu sehen. Es sind beeindruckende Landschaften in den nördlichen Breitengraden Europas, in Norwegen, Finnland, Island und Schweden, die trotz ihrer Vielfalt Ruhe und Stille ausstrahlen. Allen gemeinsam ist die Faszination für das nordische Licht, das intensiv und wechselhaft mal gebündelt hinter Wolkenbergen hervorscheint, mal versteckt wie ein Schimmer nur am Horizont zu sehen ist und den Rest der Landschaft in diffuses punktuell durchleuchtetes Dunkel taucht, dann wieder gleißend über Berggipfeln liegt, so als wäre es immer da, die felsigen Strukturen scharfkantig hervorbringend.
33 Licht, so lautet der Titel von Jan Schefflers Ausstellung in der Alfred Ehrhardt Stiftung. Licht als Magie, als Medium, um Dinge überhaupt erst sichtbar zu machen, als das, was wir brauchen, um zu existieren, als Metapher für Erkenntnis, als Gestaltungsmittel. Der Titel 33 Licht steht für 33 Werke, in denen das Licht den Ton angibt. Alle Fotografien haben ein quadratisches Format, um, so der Künstler, weniger Dramatik in das Geschehen von Wolken, Wind, Lichtdurchbrüchen oder gleißenden Gletschern zu legen. Auch wenn der Horizont fast durchweg tief liegt und viel Raum für spektakuläre Licht- und Wolkenbewegungen gibt, so bleibt die Fotografie auf diese Weise minimalistisch begrenzt, ausschnitthaft. Das Quadrat verleiht, so Christiane Stahl, Kuratorin und Direktorin der…