Claudia Herstatt
Jan Hoet eröffnet sein Museum in Gent
Opening: 8.5. bis 31.12.1999
Seit seiner Gründung 1975 existierte das Museum für zeitgenössische Kunst in Gent nur als Untermieter bei den “Schönen Künsten”. Aber mehr als 20 Jahre Kampf um die nötigen Mittel bescheren Jan Hoet nun endlich doch noch ein eigenes Haus für die einzige international renommierte Sammlung zeitgenössischer Kunst nach 1945 in Belgien. Mit vier tollen Tagen präsentiert sich das Städtische Museum für Aktuelle Kunst vom 6. bis zum 9. Mai in Gent.
Erstmals kann der Bestand von rund 2000 Werken auf 7000 Quadratmetern im Zusammenhang gezeigt und beurteilt werden, dazu gehören unter anderem die “Wirtschaftswerte” von Joseph Beuys, der raumfüllende “Aeromodeller” von Panamarenko, der “Miroir d’époque regency” von Marcel Broodthaers, die “Hagen Vorhalle” von Reinhard Mucha, die Installation “Chasing the blue train” von David Hammons, außerdem maßgebliche Arbeiten der Minimal Art, der Arte Povera und der jüngsten Kunstproduktion. Was der rührige Museumsmann und Leiter der documenta IX in all den Jahren zusammengetragen hat und im Depot lagern mußte, ist ab Mai unter dem Titel “Opening” öffentlich zugänglich. Und es wird ein Wiedersehen geben mit einer der bewegendsten Arbeiten der documenta IX, der “Toilette” von Ilya Kabakov, die das Museum angekauft hat und die ihren Platz vor dem Museum findet.
Das “Stedelijk Museum voor Actuele Kunst”, kurz S.M.A.K. genannt, bespielt gegenüber der vormaligen Bleibe im Citadelpark einen genau auf die Bedürfnisse des Hauses zugeschnittenen Umbau eines ehemaligen Offizierskasinos aus dem vergangenen Jahrhundert. Dabei überließ Jan Hoet nichts dem Zufall. Gemeinsam mit dem jungen…