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Ausstellungen: Los Angeles · S. 270 - 271
Ausstellungen: Los Angeles , 1986

Claudia Jolles
James Turrell: Lichtinstallationen

Museum of Contemporary Art, Los Angeles November 1985

»Mein Interesse gilt dem unsichtbaren Licht, dem Licht, welches nur im Geiste wahrnehmbar ist. Ich will mich an das Licht richten, welches wir in Träumen sehen und Räume kreieren, die aus diesen Träumen stammen und denen bekannt sind, welche diese Stätten bewohnen.«1

Licht, geschickt dosiert und gelenkt, ist sowohl Ausdrucksmittel als auch Inhalt der Werke des kalifornischen Künstlers James Turrell.

Leider erhellen seine Lichtinstallationen Europas Museumshallen nur sehr sporadisch. Nebst dem Stedelijk Museum (1978) und dem Musée de la Ville de Paris (19837 84) war es vor allem Giuseppe Pan-za di Biumo, welcher dem Künstler auf unserer Seite des Ozeans einen Ankerplatz bot. 1973 begann Turrell, für den italienischen Sammler einzelne Zimmer eines barocken Pallazzos in Varese umzugestalten. Er durchbrach die imposanten Mauern, so daß nun Fenster und Lunetten unerwartete Durchblicke und Verbindungen zum natürlichen Außenraum schaffen. Besonders eindrucksvoll ist ein Raum im Obergeschoß, dessen Decke mittels einer Schiebevorrichtung geöffnet werden kann und damit den Blick auf den Himmel freigibt. Der glänzend weiße Fußboden scheint nur durch eine lichtausströmende Fuge mit den vier Wänden verbunden. Die Wirkung ist gewaltig: Der Betrachter verliert den Kontakt zur Standfläche und zum soliden Gemäuer. Seine Stellung auf der Erdkugel wird plötzlich klar und gleichzeitig scheint das gewölbte Firmament näher zu rücken.

Die Ausstellung im »MOCA«:

Los Angeles, die Mutterstadt des 1943 geborenen Künstlers, bot in den vergangenen Wintermonaten in einer umfassenden Ausstellung im »MOCA«, dem Museum of Contemporary Art, den bisher breitesten Überblick über Turrells Schaffen. Zahlreiche…


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