Jochen Becker
Jacqueline Hassink
»Queen Bees – Weibliche Machtzentren«
Museum für Gestaltung Zürich, 4.4. – 1.7.2001
Die Galerie im Museum für Gestaltung in Zürich ist ein umgebauter breiter Flur, von dem die Büros der AusstellungsmacherInnen abgehen. Wie ich der Pressemitteilung entnehme, sind an den Türen der Museumsdirektorin sowie der Hochschul-Verwaltungschefin Spione angebracht, um ein Blick auf deren Arbeitsplätze erhaschen zu können. Sagen diese Einblicke etwas über ihre Macht aus?
Die in New York lebende Fotografin Jacqueline Hassink unternimmt mit ihrem aktuellen Projekt ‘Queen Bees – Weibliche Machtzentren’ den Versuch, die “Welt der ökonomischen Macht zu kartieren”. Wer sind die Frauen, die es geschafft haben und nun an der Spitze der 500 größten Firmen stehen, welche die ‘Fortune Global 500’ entsprechend der Jahresumsätze 1997 aufgelistet hatte? Jacqueline Hassink recherchierte insgesamt 51 Topmanagerinnen, welche in den oberen Führungsetagen der Firmen ihren Platz gefunden haben. Dies ist etwa 1 Prozent der zu 99 Prozent von Männern dominierten Businesswelt, jedoch vergrößert sich der Anteil weiblicher Managerinnen spürbar. Die Mehrheit von ihnen arbeitet in den USA – wohl schon allein deshalb, weil sich hier generell die ökonomische Umsatzmacht konzentriert.
Für ihr Projekt über die “Königsbienen” kontaktierte die Fotografin alle 51 gelisteten Topmanagerinnen, um diese anhand ihrer Arbeits- und Esstische zu porträtieren. 14 der 51 gelisteten Frauen erklärten sich hierzu bereit. Zwei Frauen zogen sich später zurück, eine Person wollte keine Angaben zulassen, drei weitere verweigerten den Zutritt zu ihrer Privatsphäre, sodass hier nur eine weiße Fläche prangt – ein Zeichen für die heikle Mission der Fotografin.
Die Portraits der Frauen…