Michael Stoeber
Iwan Baan
»52 Wochen, 52 Städte«
Marta Herford, 8.12.2013 – 30.3.2014
52 Wochen war Iwan Bann nahezu pausenlos unterwegs. Er besuchte in der Zeit 52 Städte auf vier Kontinenten und fotografierte in eigenem und fremdem Auftrag Architektur. Der niederländische Fotokünstler hat sich einen Namen als Erneuerer der Architekturfotografie gemacht, wobei er selbst sich als solcher gar nicht versteht. So wie er es sieht, ist er eher an Menschen als an Architektur interessiert. Aber gerade dieser Aspekt macht seine Bilder für viele der renommiertesten Architekten unserer Zeit attraktiv, u. a. für Rem Kohlhaas, Herzog & de Meuron, SANAA und Zaha Hadid. Baan fotografiert ihre spektakulären Bauwerke nicht in auratisierender Manier, sondern im sozialen und städtebaulichen Zusammenhang. Seine Bilder stellen Architektur nicht auf den Sockel, sondern zeigen, wie sie in der gebauten Nachbarschaft wirkt. Dafür mietet er auch schon mal einen Hubschrauber, um ein Gebäude aus der Luft zu fotografieren. So das von Steven Holl entworfene Sportzentrum der Columbia Universität in New York, das sich wie ein leuchtender Juwel in die nächtliche Stadtlandschaft einfügt. Oder die vom japanischen Architekturbüro SANAA konzipierte Louvre-Zweigstelle im nordfranzösischen Lens, die sich wie eine, in jungfräuliches Weiß gekleidete Fata morgana in der dunkeln Bergbaustadt ausbreitet. Vor allem aber ist er neugierig zu sehen, wie Menschen in Besitz nehmen, was Architekten für sie bauen. Das hat auch schon vergangene Werkserien von Baan bestimmt. Zum Beispiel, seine Bilder der von Le Corbusier entworfenen indischen Stadt Chandigarh. Sie zeigen, wie 50 Jahre nach ihrer Fertigstellung die Menschen dort leben und…