Italienisch-Lateinamerikanisches Institut
Voces Indígenas
Kommissar: Sylvia Irrazábal. Kuratoren: Alfons Hug, Alberto Saraiva.
Ort: Pavilion in den Arsenale – Isolotto
Siebzehn künstlerische Positionen finden im Lateinamerikanischen Pavillon zusammen. Kurator Alfongs Hug, Leiter des Goethe Instituts Rio de Janeiro, vereint die Werke in einer großen Klanginstallationen, einem Soundteppich, in dem verschiedene Textsorten gesprochen werden: Erzählung, Fabel, Gebet, Theaterstück, wissenschaftliche Arbeit. Texttafeln geben Inhalt und kulturelles Hintergrundwissen der Sprachen, die Hug aufgrund ihrer historischen und kulturellen Bedeutung, nach dem Grad ihrer Gefährdung und ihres „ästhetischen Reiz´“ aussuchte. Ausgangspunkt dieses Konzeptes ist die Tatsache, dass in Lateinamerika ca. 28 Millionen Indigene leben, 6 Prozent der Gesamtbevölkerung. Allein in Brasilien werden mehr als 150 Sprachen gesprochen. Insgesamt sind es ca. 600 Sprachen, ein Drittel davon ist vom Aussterben bedroht. Sprachen wie Quechua (Peru, Ecuador, Bolivien), Guarani (Paraguay), Aymara (Bolivien, Chile, Peru) und Nahuatl (Mexiko) werden von mehreren Millionen gesprochen, Arara (Brasilien, Bribri (Costa Rica), Pipil (El Salvador) oder Chorotoe (Argentinien) sind nur noch bei wenigen Tausend in Gebrauch. Die Yamana Sprache in Feuerland hat nur noch eine einzige Sprecherin: Christina Claderon, geboren um 1938 in Chile. Hug wählte für seinen Pavillon Künstler aus, die eine deutliche Affinität zum indigenen sprachlichen Erbe haben. Die Klanginstallation wird zudem in 12 Städten Lateinamerikas gezeigt und auf einer DVD veröffentlicht. SBV
Künstler: Argentinien: Sofia Medici, Laura Kalauz; Bolivien: Sonia Falcone, José Laura Yapita; Brasilien: Adriana Barreto, Paulo Nazareth; Chile: Rainer Krause; Kolumbien: León David Cobo, María Cristina Rincón, Claudia Rodríguez; Costa Rica: Priscilla Monge; Ecuador: Fabiano Kueva; El Salvador: Mauricio Kabistán; Guatemala:…