Italien: Francesco Arena, Massimo Bartolini, Gianfranco Baruchello, Elisabetta Benassi, Flavio Favelli, Luigi Ghirri, Piero Golia, Francesca Grilli, Marcello Maloberti, Fabio Mauri, Giulio Paolini, Marco Tirelli, Luca Vitone, Sislej Xhafa – vice versa
Kommissarin: Maddalena Ragni
Kurator: Bartolomeo Pietromarchi
Ort: Italienischer Pavillon, Tese delle Vergini im Arsenale
Nach dem Exzess von 2011, als Vittorio Sgarbi dem Publikum ein Sammelsurium von 500 „Kunstwerken“ zumutete, gibt sich der italienische Pavillon auf der 55. Biennale von Venedig ganz bescheiden: Gerade mal 14 Künstler stellt Kurator Bartolomeo Pietromarchi (geb. 1968) in der Ausstellung vor. Allerdings stand seinem Vorgänger im Amt, Vittorio Sgarbi, auch ein Budget von 1,5 Millionen Euro zur Verfügung. In diesem Jahr schießt der Staat nur 600 000 Euro für den Biennale-Auftritt zu. Davon wurden 400 000 Euro für Ausstellungs- und Produktionskosten veranschlagt (90% der Arbeiten sind ortsspezifisch), die restlichen wurden für operative Ausgaben genutzt. Mit Hilfe einer Crowdfunding-Aktion wurden weitere knapp 180 000 Euro aufgebracht.
Das Konzept der Schau „vice versa“ geht zurück auf Gedanken des Philosophen Giorgio Agamben, der bereits vor zwei Jahren einer der Ratgeber des missglückten Pavillons war. Ausgangspunkt ist diesmal sein Buch „Italienische Kategorien. Poetische Studien“ (1996). Agamben behauptet darin, dass die Interpretation der italienischen Kultur mit einer Identifikation einer „Serie diametral verschränkter Konzepte“ einhergehen müsse, die ihre Charakteristika unterstreichen – Binomien dienten als Schlüssel, um fundamentale Werke und Künstler der italienischen Kulturgeschichte richtig zu lesen. Diese reflexive und dialektische Herangehensweise, insbesondere die Idee der Dualität, sei eine der profundesten Eigenschaften der zeitgenössischer Kunst Italiens, heißt es in der Presseerklärung.
Bartolomeo Pietromarchi hat…