Italien
Giorgio Andreotta Calò, Roberto Cuoghi und Adelita Husni-Bey
Il mondo magico
Komissarin: Federica Galloni Kuratorin: Cecilia Alemani Ort: Tese delle Vergini, Arsenale
Konzentration statt Chaos im italienischen Pavillon – das ist mal wirklich eine Überraschung. Agierte man hier doch bislang nach der Devise „mehr ist mehr“. Dieses Prinzip gipfelte 2011 in dem legendären, von Vittorio Sgarbi kuratierten Auftritt mit insgesamt 500 Kunstwerken. Ganz offenbar hat man im Kulturministerium inzwischen umgedacht, denn Italien wird in diesem Jahr von nur drei Künstlern vertreten. Mit diesem Schritt möchte man sich explizit an die anderen nationalen Präsentationen anpassen. Auch die Wahl der Kuratorin ist wohlüberlegt. Cecilia Alemani ist Direktorin von High Line Art, einem Projekt für Kunst im öffentlichen Raum in New York.
„Il mondo magico“ lautet das Motto ihrer Präsentation in den langgestreckten Hallen der Arsenale. Thema ist ein „neuer Glaube in die transformative Kraft der Imagination“. Ein hohes Tor markiert den Eintritt in diese magische Welt. Dort stößt man zunächst auf Roberto Cuoghis Anlage zur Massenproduktion großer Christusfiguren. Ein hochtechnisiertes alchimistisches Labor mit jeder Menge Apparaturen, allesamt spezialisiert auf die Reproduktion des Abbildes eines nackten toten Körpers. Man kann zusehen, wie die einzelnen Teile der Figur gegossen und zusammengefügt werden. In einer Produktionsstraße aus transparentem Plastik werden sie sodann weiteren Verarbeitungsprozessen unterzogen. Das gesamte Szenario mutet seltsam futuristisch und archaisch zugleich an.
Nach dieser sehr aufwändigen Materialschlacht gibt es im nächsten Ausstellungsraum nur ein Video zu sehen. „The Reading“ von Adelita Husni-Bey ist eine feinfühlige, achtsame Arbeit. Die Künstlerin hat mit New…