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Titel: 55. Biennale Venedig · von Susanne Boecker · S. 278 - 279
Titel: 55. Biennale Venedig , 2013

Israel: Gilad Ratman – The Workshop
Kommissare: Arad Turgeman, Michael Gov
Kurator: Sergio Edelstein
Ort: Pavillon in den Giardini

Gilad Ratman hat eine kleine Gruppe von Menschen auf eine abenteuerliche Reise geschickt: Von einem Höhlensystem in Israel aus sind sie über unterirdische Gänge bis nach Venedig gelangt. Nachdem sie sich dort durch Erd- und Betonschichten nach oben gebuddelt hatten, standen die Abenteurer plötzlich mitten im israelischen Pavillon. Diesen haben sie kurzerhand okkupiert und als Raum für einen kreativen „Workshop“ genutzt. Aus Ton, den sie aus Israel mitgebracht hatten, fertigte jeder Teilnehmer der Reise ein Selbstporträt an. Dabei wurde die Gruppe offenbar gefilmt, denn es ist ein Video mit Aufnahmen erhalten, das Männer und Frauen zeigt, die völlig selbstvergessen Abbilder ihrer selbst erschaffen, wobei sie eigenartige gutturale Laute von sich geben.

Mit seiner Installation „The Workshop“ verwandelt Gilad Ratman den israelischen Pavillon in ein komplexes Environment, in dem verschiedene örtliche und zeitliche Ebenen präsent sind. Die Besucher können das Loch im Boden sehen, aus dem die Mitglieder der Truppe herausgekrochen sind. Daneben stehen – sozusagen als Endprodukt der Reise – deren Tonporträts. Videos im Obergeschoss zeigen den Beginn der Wanderung durch den Untergrund: einen nicht näher zu identifizierenden grünen Hügel, in dem sich offenbar der Zugang zum Höhlensystem befindet. Wie sich die Abenteurer während des „Workshops“ nach ihrer Ankunft im israelischen Pavillon gebärdet haben, kann man auf dem bereits erwähnten Video beobachten. Und schließlich gibt es da noch den Sound, den Gilad Ratman auf einem Mischpult produziert hat, das ebenfalls noch im Erdgeschoss steht.

Ratmans Erzählung…



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