Susanne Boecker
Israel
Sigalit Landau: One man’s floor is another man’s feelings / Kommissar: Michael Gov, Arad Turgeman. Kuratoren: Jean de Loisy, Ilan Wizgan
Bereits 1997 repräsentierte SIGALIT LANDAU (geb. 1969) Israel auf der Biennale Venedig – damals gemeinsam mit Miriam Cabessa und Yossi Breger. In diesem Jahr bespielt die Künstlerin den israelischen Pavillon alleine. Sie hat eine ortsbezogene Installationen mit Videoarbeiten, Objekten, Fotografien und Dokumentationen entwickelt, die alle mit Wasser zu tun haben als etwas, „das wir alle miteinander teilen müssen“. „One man’s floor is another man’s feelings“ lautet der auf der Fassade des Pavillons geschriebene Titel ihres Beitrags – eine Variation der englischen Redensart „One man’s floor is another man’s ceiling“. Landau, die sich häufig mit dem israelisch-palästinensischen Konflikt auseinandersetzt, versteht diesen Satz als Metapher für das gemeinsame Schicksal der Menschen.
Das Kernstück ihrer Installation befindet sich in einem normalerweise versiegelten und der Stabilisierung des Gebäudes dienenden Raum unter dem Ausstellungsbereich. Landau hat ihn aufgebrochen, die Erdfüllung entfernt und das Herz ihrer Installation, die „Pumpen-Skulptur“, eingebaut. Teile dieser Rohr-Anlage reichen bis zum äußeren Eingangsbereich des Pavillons. Wasserleitungen, konkreter „Wassertreppen“, durchziehen alle Ebenen des verschachtelten Ausstellungsraums, in dem sie ihre weiteren Arbeiten angeordnet hat. Auf den Boden projiziert ist „Azkelon“ (der Titel ist ein Hybrid aus den beiden Städtenamen Aza/Gaza und Ashkelon). Das Video zeigt am Strand spielende Jungen, und aus Landaus Sicht wird dieses Spiel von Jugendlichen beiderseits der Grenze gespielt: „Wo Spiel ist, ist Leben. Es ist eine Verständigung auf einfache Regeln; man kann gewinnen oder verlieren, aber…