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Ausstellungen: Remagen · von Annelie Pohlen · S. 318 - 319
Ausstellungen: Remagen , 2008

Annelie Pohlen
Isa Melsheimer

Fremdenzimmer
Arp Museum Bahnhof Rolandseck, 18.4. – 28.9.2008

In der Ecke liegen ordentlich gestapelt Matratzenteile, je drei zusammengehörig, ganz so als seien sie für zwei Betten bereit gelegt. Schwer zu sagen, ob jemand hier gewesen oder für die nähere Zukunft zu erwarten ist. Das gilt auch für das wuchtige Sofa im Nachbarraum. Auch dieses verstrahlt – wie die Matratzen – die etwas muffige Aura verwaister Räume. Wie vergessen stehen zwei Riesenlautsprecher herum. Das Mobiliar ist Teil der „Fremdenzimmer“ betitelten Ausstellung im Arp Museum. Isa Melsheimer, in Berlin lebende Künstlerin mit Wurzeln in Rheinland-Pfalz, hat den traditionsreichen Teil des Bahnhofes samt Tunnel zum Neubau von Richard Meier und das vom Aufzug her sichtbare Außengelände in einer Sparsamkeit besetzt, die die Vorstellung von einem „Fremdenzimmer“ mit subversiver Intensität ins Bodenlose kippt.

Nun ist es kaum verwunderlich, an einem Bahnhof – und der von Rolandseck ist immer noch in Betrieb – einen Hinweis auf eine mögliche Unterkunft zu finden. Aber einladend ist in den drei verfügbaren ‚Fremdenzimmern’ bei flüchtiger Inspektion wenig. So reift langsam die wurmende Erkenntnis, dass das Fremdenzimmer – ein in weiten Teilen des deutschsprachigen Kulturraumes noch immer geläufiger Begriff – eher mit dem Fremden denn mit dem Gast zu tun haben könnte. Kaum verwunderlich, dass so mancher Besucher, der sich aus der zeitgleichen Ausstellung von Hans Arp und Sophie Taeuber-Arp hier hin verirrt hat, spätestens dann das Weite sucht, wenn die Lautsprecher ihren perfiden Zweck erfüllen und ein Höllenlärm die Räume flutet.

Dort wo das Sofa viel Platz zum…



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