Walter Smerling
Ironie, Salzburger Mentalität und gelebte Geschichte
Der künstlerische Leiter der Salzburg Foundation, zum Abschluss des Kunstprojekts Salzburg im Gespräch mit Stephan Maier
Walter Smerling, künstlerischer Leiter der Salzburg Foundation, zum Abschluss des Kunstprojekts Salzburg im Gespräch mit Stephan Maier
Ganz unumstritten war sie von Anfang nie, nie wirklich. In regelmäßiger Folge, wenn ein weiteres Vorhaben der Salzburg Foundation angekündigt war, regte sich umgehend lautstarker Protest im Kader der heimischen Unmutbürger. Jetzt ist das auf zehn Jahre befristete “Kunstprojekt Salzburg” mit zwölf Werken im “öffentlichen Raum” der Festspielstadt und privat getragenen Kosten in Höhe von rund acht Millionen Euro an einem für alle Seiten versöhnlichen Ende angelangt. Anlass genug, um sich mit dem künstlerischen Leiter der Salzburg Foundation, Walter Smerling, über die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Initiative zu unterhalten.
***
Stephan Maier: Kunst im so genannten öffentlichen Raum – gab es die vor der Salzburg Foundation in der Mozartstadt überhaupt?
Walter Smerling: Als man mich vor elf Jahren damit beauftragte, eine Idee für die Salzburg Foundation zu entwickeln, wurde das Thema ‚Zeitgenössische Bildende Kunst’ sehr klein geschrieben. Aktuelle Kunst im öffentlichen Raum war praktisch nicht vorhanden. Es gab und gibt natürlich die historischen Kunstwerke und Denkmäler in der Stadt, aber die Kunst unserer heutigen Zeit war in Salzburg im Stadtraum kein Thema. Gerade das hat mich seinerzeit gereizt, der Salzburg Foundation einen Vorschlag zu unterbreiten, der jenseits von Barockkunst, Musik und Theater eine Herausforderung für die Festspielstadt sein sollte. Und die moderne Kunst im öffentlichen Raum hat in der Rolle des Provokateurs ganz gut…