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Titel: 60. Venedig Biennale - Biennale Gespräche · von Heinz-Norbert Jocks · S. 282 - 283
Titel: 60. Venedig Biennale - Biennale Gespräche ,

60. Venedig Biennale: Gespräche
Inuuteq Storch

Als der Schamanismus noch geholfen hat

Heinz-Norbert Jocks: Was hat deine fotografische Arbeit mit der Frage nach der eigenen Identität zu tun?

Inuuteq Storch: Da ich aus Grönland komme, dreht sich ein Großteil meiner Arbeit um die Geschichte meines Landes, um das heutige Grönland. Mein letztes Projekt Necromancer war eine Untersuchung zur spirituellen Verbindung, die wir hier auf der Erde haben, und dazu, wie wir unsere spirituelle Seite nutzen können, sobald wir diese wiederentdeckt haben. Die Arbeit in Venedig ist eine Fortsetzung dieser Suche nach den Wurzeln, gepaart mit einer Vertiefung in das schamanistische Denken, hinsichtlich der Frage, wie Menschen und Geister einander helfen. Es geht also um Rückbesinnung und Nostalgie.

Wie bist du vorgegangen?

Ich arbeite mit Archiven, darunter das Material des allerersten grönländischen Fotografen, der zwischen 1889 und 1935 wirkte. Mein Buch versammelt seine Porträts von Menschen, die nach Grönland kamen, hauptsächlich Ausländer, vor allem Dänen, aber auch Menschen aus anderen skandinavischen und europäischen Ländern. Ich greife zudem auf die Fotoalben meiner Familie zurück, die den Zeitraum von den 1930er über die 1940er Jahren bis hin zu den 2010ern Jahren abdecken. Es ist eine Arbeit auf unterschiedlichen Zeitebenen. Das erste Buch besteht aus Fotos meiner Eltern in jungen Jahren, gemischt mit Briefen, die sie sich gegenseitig geschrieben haben, als meine Mutter noch in Dänemark und mein Vater bereits zurückgekehrt war, um in meiner Heimatstadt zu arbeiten. Es handelt sich um Alltagsfotografien, ähnlich wie meine eigenen. Das andere Album enthält Fotos aus den frühen…


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von Heinz-Norbert Jocks

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