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Ausstellungen: Nürnberg · von Martin Blättner · S. 290 - 291
Ausstellungen: Nürnberg , 2015

Martin Blättner
Internationaler Faber-Castell – Preis für Zeichnung 2015

Neues Museum, Nürnberg, 17.7. – 11.10.2015

Welcher Stellenwert kommt der Zeichnung 2015 zu? Wie autonom kann sie zwischen dem Auftrags-Design, den innovativen Medien, dem freien Konzept und einer Kunst sein, die sich sehr oft im Kontext und in der Kontext-Verschiebung versteht. Der „Bleistift-Graf“, Graf von Faber-Castell, hatte offenbar relativ klare Vorstellungen, als er 2012 den „Internationalen Faber-Castell-Preis“ ins Leben rief. Was er wollte, lag auf der Hand: Er hoffte schlicht und einfach, dass der „Handzeichnung“ inmitten der diversen Kunstkonzepte wieder mehr Aufmerksamkeit geschenkt wird – in welcher Funktion auch immer, als Skizze, als Studie, als Vor- oder Nachzeichnung, oder vor allem aber als unübertreffliches Meisterwerk.

Bei der zweiten Präsentation im Staatlichen Museum für Kunst und Design („neues museum“)hatten 5 „internationale Nominatoren“ jeweils einen Künstler ausgewählt, die wiederum ein „Internationales Jurorenteam“ (aus sechs Juroren) zu beurteilen hatte. Zwei Jurorinnen kamen vom Museum selbst: die neue Direktorin Eva Kraus und die Kuratorin Melitta Kliege – insgesamt ein ausgeklügeltes System, das die Unabhängigkeit des Kunsturteils garantieren sollte. Der Stifter des Sieger-Katalogs und des Preisgelds von 15000 Euro – Graf von Faber Castell – war jedenfalls nicht an den Entscheidungen beteiligt. Schwer zu sagen, ob eine Nominierung ohne Auslobung immer der Weisheit letzter Schluss sein muss. Gleichwohl lebt die Ausstellung von einer großen Spannbreite völlig konträrer Positionen. Das Spektrum reicht von abstrakten Linien (Julia Haller) Kostüm-Zeichnungen (Aleksandra Chaushova), einer bühnenartigen Installation (Ulla von Brandenburg), einer Performance (Anastasia Ax) und einem Videofilm von Ed Atkins.

Verraten wir zunächst nicht, wer…


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von Martin Blättner

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