München
Innenansichten: 2 Münchner Galerien in der Corona-Krise
take me to – Max Goelitz, 02.04.– 14.06.2020
Emanuel Wadé – Galerie Christine Mayer, 22.02.–15.05.2020
von Jolanda Drexler
Wir leben in „ganz und gar außergewöhnlichen Zeiten“, so die Kanzlerin in der Regierungserklärung vom 23. April. Mit Quarantäne und Social distancing soll die Corona-Pandemie eingedämmt werden. Ein radikaler Shutdown bringt Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur zum Stillstand. Auch der Kunstbetrieb mit seinen unzähligen Museen, Galerien und Messen ist davon schwer getroffen. Wichtige Kunstmessen, die ja das finanzielle Rückgrat des Kunstmarkts bilden, wie etwa in Dubai, Hongkong, Köln oder Basel wurden abgesagt oder in den Herbst verschoben. Einige Experten konstatieren eine große Krise des Kunsthandels und warnen schon vor einer Verarmung der Kulturlandschaft. Doch nach der ersten Schockstarre sprudeln Phantasie und Ideen auf der Suche nach neuen Konzepten der Kunstvermittlung. Digitale Clips und virtuelle Ausstellungsrundgänge fluten sämtliche Kanäle – freilich, wie absehbar, enttäuschen manche der offensichtlich überstürzten Internetauftritte. Der abrupte Stillstand gerade in der ertragreichsten Zeit des Jahres könnte aber auch im Kunsthandel zu einer fruchtbaren Reflexion der eigenen Situation und womöglich zu neuen Strategien führen.
Außergewöhnliches Pech widerfuhr Max Goelitz, dessen für den 2. April geplante, programmatisch elaborierte Eröffnungsausstellung genau in den Shutdown fiel. Doch der ebenso smarte wie vor Ideen übersprießende Junggalerist ist guter Dinge, zumal er die Härten weniger verspürt, da seine Galerie von vornherein digital aufgestellt war und ohnehin – wie in ganz Bayern – ab dem 27. April unter den geltenden Sicherheitsmaßnahmen wieder öffnen darf. Goelitz entwickelt derzeit mit seinen Mitarbeitern, die er sogar…