Indien
Zarina Hashmi, Gigi Scaria, Praneet Soi, The Desire Machine Collective (Sonal Jain, Mriganka Madhukaillya). Everyone Agrees: It’s About to Explode . Kommissar: Ranjit Hoskote. Ort: Pavilion im Arsenale
Der nationale Auftritt Indiens auf der 54. Biennale Venedig ist eine Premiere: erstmals bespielt das Land einen eigenen Pavillon. Organisiert wird die Ausstellung von der Lalit Kala Akademi, die als Veranstalterin der Triennale-India (seit 1968) über ein hervorragendes Netzwerk von Kennern der indischen Kunstszene verfügt. Als Kurator des ersten indischen Pavillons wurde Ranjit Hoskote beauftragt. Der Dichter, Kulturtheoretiker und Kurator, der unter anderem unter der künstlerischen Leitung von Okwui Enwezor die 7. Gwangju Biennale in Korea mit kuratiert hat, hat sich theoretisch intensiv mit dem komplexen Thema internationaler Kunstbiennalen befasst. Entsprechend kritisch, umsichtig und durchdacht hat er sich der anspruchsvollen Aufgabe in Venedig genähert.
Die Frage, wie man einen spezifischen Moment im kunst-historischen Leben einer Nation am besten darstellen könnte, hat Hoskote mit einer bewussten Absage an zwei der wichtigsten Säulen des Kunstbetriebs beantwortet: das Galerie-System und den Marktkreislauf der Auktionshäuser. Er will in Venedig gerade nicht mit den „Top Ten“ der indischen Kunstszene auftrumpfen, sondern das Augenmerk auf künstlerische Positionen abseits des Kunstmarkts lenken. Ausgewählt hat er vier Positionen, die er als „konzeptuell rigoros, in ihren ästhetischen Strategien als verfeinert und in ihrer expressiven Kraft als robust“ einschätzt und die als Markierungspunkte in einem „alternativen Atlas der Referenzen“ dienen sollen.
Die Landkarte, die Architektur eines Zuhauses, Grenzen und Reisen sind die häufigsten Motive der in New York lebenden Zarina Hashmi (geb. 1937). Geprägt von…