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Ausstellungen: Berlin · von Michael Nungesser · S. 248 - 249
Ausstellungen: Berlin , 2012

Michael Nungesser
Indianische Moderne

»Kunst aus Nordamerika«
Ethnologisches Museum, Berlin, 3.3. – 28.10.2012

Der Begriff der Moderne in den visuellen Künsten war jahrzehntelang durch Europa und die USA geprägt, bevor mit der Schau „Magiciens de la Terre“ im Pariser Centre Pompidou 1989 sich eine universelle Sicht herauszubilden begann. Seitdem ist manche „andere“ Moderne entdeckt worden, darunter die „indianische Moderne“. Im Ethnologischen Museum in Berlin wird sie systematisch ab 1975 erworben, anfangs unter eher stammesgeschichtlichen Aspekten, seit 1989 aber als eigenständiges ästhetisches Medium. Mit rund 90 Werken, zumeist Gemälden, aber auch Skulpturen und Graphiken von 21 Künstlern (darunter wenige Frauen) ist die Sammlung nun erstmals im Sonderausstellungsraum der Staatlichen Museen in Berlin-Dahlem zu sehen. Sie wird präsentiert „mit dem Ziel, auch über die Grenzen der Ethnologie hinaus das Interesse eines größeren Publikums an dieser Kunstgattung zu wecken“ ‒ denn ihre Einbeziehung in die heutige globale Kunstszene ist erst im Werden.

Die große Vorhalle stimmt auf das Thema ein: Texttafeln informieren über die Genese der Berliner Sammlung, zeigen auf einer Nordamerika-Karte die Zentren moderner indianischer Kunst und listen die Stationen der Kunstentwicklung seit 1875 auf. Traditionelle Bildwelten auf Fels- und Hauswänden, Leder, Rinde oder Sand sowie Schnitzereien verwandelten sich ab Ende des 19. Jahrhunderts in modernen Formen von Malerei, Zeichnung und Skulptur; indianische Künstlergruppen entstanden, 1932 ein Studio für indianische Malerei und 1962 das Institute of American Indian Arts, beide in Santa Fe. In den Sechzigern und Siebzigern ließ indianischer Widerstand gegen die angloamerikanisch geprägte Mehrheitsgesellschaft schließlich eine eigenständige Kultur erwachsen. 2004 eröffnete in…



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von Michael Nungesser

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