Indianer Nordamerikas
Kevin Costner, der in “Dances with Wolves” (“Der mit den Wölfen tanzt”) gleichzeitig Produzent ist, Regie führt und die Hauptrolle spielt (bekannt ist er den Kinogängern noch als Eliott Ness aus “The Untouchables”), legte in der Produktion des Filmes, der mit sieben Oscars ausgezeichnet wurde, größten Wert auf Authentizität. Die Sioux, die über die Darstellung in den Filmen Hollywoods nie besonders glücklich waren, ernannten Costner zum Stammesehrenmitglied. Wenn auch Costner nicht ganz ohne Schwarzweißmalerei auskommt – neben einem weißen Helden wirken alle anderen Weißen als primitive Rohlinge, neben den guten (Sioux) gibt es die bösen Indianer (Pawnee) und wie schon bei Karl May ist es ein einzelner Weißer, der den Zugang zu den “Wilden” findet und sich dort verliebt -, zeigt er mit “Dances with Wolves” ohne jede Rechthaberei, ohne jeglichen missionarischen Eifer oder zivilisatorische Überheblichkeit ein Ideal der Begegnung zweier Kulturen. Unter dem treffenden Titel “Ein amerikanischer (Alb-)Traum” schrieb die “Neue Zürcher Zeitung” folgendes über Costners Erstling:
Die Unbedingtheit des Willens, die Herausforderung des Tods, die Suche nach den Grenzen und die Erfahrung der Grenzenlosigkeit der Räume und Landschaften, die Schärfe der Wahrnehmung des Lebendigen, die Offenheit des Denkens und Fühlens und die Unvoreingenommenheit des Handelns, die Lust der Jagd und die Notwendigkeit des Kampfs, die Entscheidung für das “richtige” Leben, die Liebe zu einer Frau und die Treue gegenüber dem Freund, die Verantwortung schließlich für ein Volk, dessen unabwendbare Vernichtung immer klarer zutage tritt: Sie leiten Lieutenant John J. Dunbar (Kevin Costner), der sich 1863 während des Sezessionskriegs…