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Ausstellungen: Hamburg · S. 332 - 332
Ausstellungen: Hamburg , 1987

Doris von Drathen
Ina Barfuß

Galerie Vera Munro, Hamburg
Juli/September 1987

Der Farbauftrag ist dünner geworden. Der Strich ist sicherer geworden. INA BARFUSS korrigiert nicht, wenn ein Strich nicht »sitzt«, wie sie sagt, wird das Bild aussortiert. Schichten überlagern sich, Figuren tauchen in eleganter Linienführung auf – Anklänge an Picabia sind dem lieh: Tatsächlich bestätigt Ina Barfuß, sie habe ihn immer sehr geschätzt.

Die Bilder fließen aus ihr heraus, er zahlt sie – nach Zeiten, in denen sie Umwelteindrücke, TV, Zeitung, Alltagsbeobachtungen in sich »aufgesogen« hat, braucht sie dann einem spontanen Malfluß nur noch zu folgen. Manchmal fallen ihr Titel zu den Bildern ein, die seien aber ohne festlegende Bedeutung: Der Malfluß soll nicht plötzlich zum Stillstand kommen im Rahmen, sondern in den offenen Dialog mit dem Betrachter strömen.

»Meine Bilder handeln vom Egoismus der eleganten Dummheit, die das gegenwärtige Menschenbild, auch in der Kunst, bestimmt.«

Mit Menschenbildern hat ihre Malerei viel zu tun: Bilder werden von den Umrißlinien einer menschlichen Gestalt umschlossen; Ina Barfuß spricht von Traumbildern, von Visionen: Sie will mit ihren Visionen glatte Menschenbilder sprengen, wenn sie etwa eine liebende Umarmung aufbrechen und daraus eine böse triumphierende satyrhafte Gestalt hervorschießen läßt, oder wenn sie sich – wie sie sagt – für die »Drittweltproblematik« engagiert: Da testet in dem Bild »Kräfte messen« (1987) ein Halbverhungerter den dicken Arm eines Wohlgenährten, um /u sehen, ob sich das Hineinbeißen schon lohnt. So wie die Hexe das mit Hansel macht.

Soviel Ina Barfuß auch gewandte Worte macht um das Schockierende in ihrer Malerei – die Bilder bleiben…


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