Uta M. Reindl
Impulsorium International
Impulsorium International wird es sich nennen -ein Utopia für Künstler in der Schweiz? Der Aktionskünstler und Schrottdesigner Jürg Wyss arbeitet jedenfalls seit über fünf Jahren daran und will es in nicht allzu ferner Zukunft realisieren. 1991 soll zwar erst der Grundstein gelegt werden, doch die Vorbereitungen sind vielversprechend und laufen in vollen Touren.
In den letzten Novemberwochen nämlich unternimmt der rührige Schweizer seine “Orientierungsreisen” durch die Bundesrepublik und die Niederlande, um dort das Vorhaben einer breiteren Kunstöffentlichkeit zu präsentieren: “Impulsorium International” will nicht nur den Schweizern das liefern, was in ihrem Land – mit Ausnahme von Genf – schon lange fehlt: eine Kunstakademie.
Vielmehr als das, es soll ein Ort der Begegnung für Künstler aus aller Welt sein, eine wahrlich freie Schule, die sich der Dynamik, den Impulsen der Kunst sowie des Kunstbetriebes ganz öffnen will. Die Lehrer sollen nicht fest angestellt sein, vor allem Postgraduierten bieten sich dort vielfältige Möglichkeiten, interdisziplinär zu arbeiten und zu forschen. Für Ausstellungen wird “Impulsorium” genügend Innen- und Außenräume zur Verfügung stellen können.
Unter den organisch geschwungenen Dächern des von Jürg Wyss entworfenen Zentrums wird es Raum für alle Disziplinen der freien und angewandten Kunst geben. Abteilungen für die Bildende und die Darstellende Kunst, für Fotografie, Film, Video und Computer sowie für E- und U-Musik sind geplant. Ein stattliches Forschungs- und Ausbildungsangebot von internationalem Rang steht in Aussicht. Der Bau ist mit 5 Millionen Mark, die Betriebskosten sind mit 6 Millionen veranschlagt. Sponsoren und Mäzene, Firmen wie Privatleute, die Mitglieder des von Wyss…