Dresden
Iman Issa – Das Spiel
Albertinum 08.02.– 11.05.2025
von Julia Katharina Thiemann
Eine Ausstellung in einem altehrwürdigen Museum wie dem Albertinum in Dresden Das Spiel zu nennen, ist Statement und Aufforderung, aber auch Herausforderung. Während dem Spielen im Museum erstmal der Nimbus pädagogischer Strategien der Bildungsvermittlung, verpackt in eine Spaß-Rhetorik, anhaften mag, so steckt eine Ausstellung, die von einem Spiel handelt oder gar ein Spiel sein will, zugleich voller Hoffnungen und Erwartungen. Anlässlich der Verleihung des Ernst-Rietschel-Kunstpreises für Skulptur 2024 erkundet die Ausstellung der ägyptischen Künstlerin Iman Issa (*1979 in Kairo) Zuschreibungen des Museumswesens, Erwartungen von Ausstellungsbesucher*innen wie auch Konventionen der Wissensvermittlung und visuellen Deutung.
Denn zu Iman Issas titelgebender fotografischer Serie stehen jeweils mehrere Werktitel pro Fotografie zur Auswahl, aus denen mithilfe von Hinweisen in einem Wandtext die richtige Beschreibung gefunden werden soll. Hintersinnig erkundet diese künstlerische Suchanleitung Praktiken des Ausstellens, Zeigens, Betrachtens und nicht zuletzt Einordnens von Kunst. Zugleich steht eine Verortung innerhalb des politischen und sozialen Weltgeschehens hierbei auf dem Spiel.
Konkret stellen sich angesichts der Fotografien verschiedene Fragen: Wo mögen sie aufgenommen worden sein und was genau stellen sie dar? Oftmals Nahaufnahmen, die dezidiert mit künstlerisch eingesetzten Tiefenschärferelationen arbeiten, zeigen sie dabei nahezu ebenso viel wie sie gleichzeitig zu verbergen scheinen. Warum fotografierte die Künstlerin gerade diese Objekte oder Szenerien? Wo wurden sie aufgenommen und in welchem kulturellen Kontext sind sie zu lesen? Die Antworten hierauf sollen sich die Betrachter*innen selbst erarbeiten. Ein Wandtext lädt zum Erraten der richtigen Bildunterschrift ein und macht dabei auf Möglichkeiten der Online-Suche zu…