Dirk Schwarze
Images
»Cory Arcangel, Trisha Donelly, Wade Guyton, Pierre Hughe, Mark Leckey, Michel Majerus, Seth Price, Sturtevant, Philippe Parreno«
Kunsthalle Museum Fridericianum, Kassel, 31.1. – 1.5.2016
In ihrer Eröffnungsausstellung „Speculations on Anonymous Materials“ in der Kasseler Kunsthalle Fridericianum hatte Susanne Pfeffer im Herbst 2013 die Frage aufgeworfen, ob es angesichts der Bilderflut in der realen und virtuellen Welt eigentlich noch des künstlerischen Schöpfungsaktes bedürfe. In einer Zeit, in der wir dank der digitalen Technik pausenlos Bilder vervielfachen, geht es demnach vorrangig nicht um Bilderfindung, sondern um die Aussortierung, Neuordnung und Umwidmung der Bilder. Und damit konzentriert sich unsere Aufmerksamkeit auf das Wesen des Bildes, das in vielen Fällen unterschiedlichste Funktionen durchlaufen hat und dementsprechend in sich zahlreiche Schichten vereint.
In ihrer aktuellen Ausstellung „Images“ nimmt Susanne Pfeffer die Fragestellung auf und treibt sie weiter voran, um noch genauer zu erfahren, wie die Künstler auf diese Entwicklung reagieren und welche Konsequenzen sie für ihre Arbeit daraus ableiten. Der Titel „Images“ soll dabei helfen, bei der Formulierung einer Antwort über den bescheidenen deutschen Begriff „Bild“ hinauszudenken und die dazugehörige Tiefenschicht des Imaginären einzubeziehen. Unversehens gerät der Bild-Begriff ins Zentrum des Interesses. Wir werden genötigt, darüber nachzudenken, welche Funktion das Bild noch hat und ob es eine Botschaft trägt, wenn man zugleich weiß, dass es schon hundertfach benutzt wurde und streng genommen keine Bedeutungskraft mehr hat.
Wenn es in dem Begleitheft zur Ausstellung heißt, die „gezeigten Arbeiten untersuchen das Bild im Moment seiner grundsätzlichen Neubestimmung“, dann kann das wie etwas Endgültiges wirken. Das ist es aber…